Wald soll zugunsten eines Wohngebiets geflutet werden
Unter anderem zum Artikel „Auf der B 16 soll es ab 2022 rundgehen“, der am 5. November in der Günzburger Zeitung er schienen ist:
Es liegt auf der Hand, dass wir zwingend Wohnraum im Raum Günzburg benötigen. Daher kann man das Ziel des Projektes nachvollziehen. Aus dem Zeitungsbericht und dem vom 30. Januar 2018 kann man entnehmen, dass mehrfach von Anwohnern auf die Problematik des Hochwassers hingewiesen wurde. Experten empfehlen sogar, zur Vorbereitung auf eine mögliche Evakuierung im Hochwasserfall eine separate Unterführung. Es stellt sich die Frage, ob der Auweg der richtige Standort für ein derartiges Projekt ist. Entsprechend der bisherigen Presseberichte beabsichtigt man, 300 Wohneinheiten für bis zu 1000 Bewohner in einem hochwassergefährdeten Gebiet am Auweg zu errichten – während der Wald zwischen Weißingen und Leipheim zum Schutz der Günzburger Anlieger geflutet werden soll.
Dieser beinhaltet das Naturwaldreservat Dreiangel, das seit 1978 Teil des Flora-Fauna-Habitats und Vogelschutzgebiets „Donau-Auen zwischen Thalfingen und Höchstädt“ist. Darüber hinaus weist das Waldgebiet eine hohe Artenvielfalt auf. Ich möchte nur auf die Berichte der Günzburger Zeitung zu dem Gebiet von 2019 verweisen. SPD-Landtagsabgeordneter Florian von Brunn sagte am 20. Februar 2020 im Umweltausschuss des Landtags: „Niemand möchte die Bilder von 2013 wiedersehen.“Gerade daher sollten zukünftige Bauprojekte in dieser Größe nicht in ein hochwassergefährdetes Gebiet gebaut werden. Hier wird zugunsten eines privaten Investors der Steuerzahler dazu angehalten, infrastrukturelle Maßnahmen zu realisieren und zu finanzieren. Es werden die Leipheimer dazu angehalten, ein Natur- und Grundwasser gefährdendes Projekt unter der Aufforderung der Solidarität zu tolerieren. Der Duden definiert Solidarität so: „unbedingtes Zusammenhalten mit jemandem aufgrund gleicher Anschauungen und Ziele“. Der Bau einer so großen Anlage an der Donau lässt diese Solidarität vermissen. Für mich ist es unsolidarisch, in Leipheim zum Schutz der Unterlieger Wasser in ein Naturschutzgebiet auszuleiten und die Anwohner mit steigendem Grundwasserspiegel und einer überproportionalen hohen Mückenpopulation zu gefährden. Während fünf Kilometer flussabwärts munter ein hochwassergefährdetes Gebiet bebaut wird.
Norman Brix, Leipheim, Interessenver tretung „Hochwasserschutz Ja – Kein Flutpolder Leipheim“