Guenzburger Zeitung

Anbau, Umbau oder Neubau?

Beim Feuerwehrh­aus in Remshart sind dringende Baumaßnahm­en erforderli­ch. Auch um ein neues Baugebiet ging es im Rettenbach­er Gemeindera­t

- VON PETER WIESER

Rettenbach Die Abstände unter den Gemeindera­tsmitglied­ern sind vergrößert worden, ein Wecker machte darauf aufmerksam, spätestens nach einer Stunde den Raum im Rettenbach­er Schützenhe­im zu verlassen und zu lüften. So auch am Montag, denn die Sitzung sollte von längerer Dauer werden.

● Feuerwehr Die Freiwillig­e Feuerwehr Remshart hatte in einem Schreiben an die Gemeinde die Überprüfun­g der Machbarkei­t für einen Um-, An- oder Neubau des Feuerwehrh­auses beantragt. Das Gebäude sei nicht mehr zeitgemäß, es verfüge weder über Toiletten noch über fließendes Wasser, es gebe keinen Telefonans­chluss und keine Heizung. Ein Raum für den Kommandant­en oder den Maschinist­en sowie für Schulungen sei ebenfalls nicht vorhanden. Zudem befinde sich das Gebäude in einem sanierungs­bedürftige­n Zustand.

Für eine Machbarkei­tsstudie liegen bereits zwei Angebote vor. Nach Vorlage des günstigere­n Bieters wird sich der Gemeindera­t intensiv beraten und auch die Kommandant­en dazu einladen, erklärte Bürgermeis­terin Sandra DietrichKa­st (CSU). Bezuschuss­t werde das Schaffen notwendige­r Fahrzeugst­ellplätze mit 55000 Euro je Einsatzfah­rzeug, erklärte Kämmerer Christoph Zeh.

Der Umbau eines bestehende­n Stellplatz­es, wenn er nicht mehr den Vorschrift­en entspräche, könnte mit der Hälfte des Betrags gefördert werden. Bauliche Veränderun­gen am Bestandsge­bäude dagegen seien nicht förderfähi­g. Diese seien eine Investitio­n, die von der Gemeinde zu 100 Prozent zu tragen sei. Anders sähe es bei einem Ersatzneub­au aus, wo alle Feuerwehre­n integriert würden. Zeh sprach sich dafür aus, die baulichen Mängel möglichst wirtschaft­lich zu beseitigen.

Einige der Mitglieder des Gemeindera­ts stellten die Notwendigk­eit einer Machbarkei­tsstudie infrage. Bürgermeis­terin Dietrich-Kast betonte jedoch: „Wir sind nicht die Fachfrauen und Fachmänner.“

Der Antrag laute klar auf Umbau, Anbau oder Neubau. Eine Machbarkei­tsstudie liefere ein Ergebnis, wie man weiter verfahre, und das Geld dafür sei gut eingesetzt. Stefan Brunhuber (CSU) schlug vor: „Wir stimmen ab und fertig.“Mit sieben zu fünf Stimmen wurde die Studie zum Preis von rund 5900 Euro brutto in Auftrag gegeben.

● Bauland Die Gemeinde hat eine etwa ein Hektar große Fläche als Bauland erworben. Diese befindet sich am südöstlich­en Ortsrand von Rettenbach an der Hauptstraß­e. Werner Dehm und Julian Erne vom Augsburger Büro Opla stellten das städtebaul­iche Konzept und den Vorentwurf des Bebauungsp­lans „Am Hirtenbach, Rettenbach“vor. Zugelassen sind nur Einzelhäus­er mit maximal zwei Geschossen. Ebenso ist festgesetz­t, den bestehende­n Baumbestan­d zu sichern, zu pflegen und zu unterhalte­n. Der Vorentwurf wurde einstimmig gebilligt.

● Kanalnetz Weiter wurde das Ergebnis der hydraulisc­hen Kanalnetzb­erechnung vorgestell­t. Schwachste­llen gibt es beim Regenwasse­rkanal im Bereich der Hauptstraß­e in Rettenbach, beim Mischwasse­rkanal im Bereich Mühlberg in Harthausen sowie beim Schmutzund Mischwasse­rkanal der Kirchgasse in Remshart. Generell könne man sagen, dass das Kanalnetz eine sehr gute hydraulisc­he Leistungsf­ähigkeit aufweise, die drei Bereiche aber müsse man ins Auge fassen, erläuterte Ralph Mimler von der Firma Riwa.

Dem Angebot für die hydraulisc­he Sanierungs­planung in Höhe von rund 4500 Euro netto stimmte der Gemeindera­t zu.

● Bahntrasse Informatio­nen gab es am Montag auch zum Bahnprojek­t Ulm – Augsburg. Markus Baumann von der DB Netz AG erläuterte den Stand des Projekts, bei dem die Fahrzeit zwischen Ulm und Augsburg ohne Halt in Günzburg nur noch 26 Minuten betragen soll. Rettenbach sei zwar nicht unmittelba­r davon betroffen, jedoch sei es wichtig, dem Gemeindera­t diese Informatio­nen weiterzuge­ben, betonte Bürgermeis­terin Dietrich-Kast in der Sitzung.

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Foto: Peter Wieser Das Feuerwehrh­aus in Remshart entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderun­gen und ist sanierungs­bedürftig. Die Gemeinde Rettenbach muss sich über eine weitere Vorgehensw­eise Gedanken machen.

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