Anbau, Umbau oder Neubau?
Beim Feuerwehrhaus in Remshart sind dringende Baumaßnahmen erforderlich. Auch um ein neues Baugebiet ging es im Rettenbacher Gemeinderat
Rettenbach Die Abstände unter den Gemeinderatsmitgliedern sind vergrößert worden, ein Wecker machte darauf aufmerksam, spätestens nach einer Stunde den Raum im Rettenbacher Schützenheim zu verlassen und zu lüften. So auch am Montag, denn die Sitzung sollte von längerer Dauer werden.
● Feuerwehr Die Freiwillige Feuerwehr Remshart hatte in einem Schreiben an die Gemeinde die Überprüfung der Machbarkeit für einen Um-, An- oder Neubau des Feuerwehrhauses beantragt. Das Gebäude sei nicht mehr zeitgemäß, es verfüge weder über Toiletten noch über fließendes Wasser, es gebe keinen Telefonanschluss und keine Heizung. Ein Raum für den Kommandanten oder den Maschinisten sowie für Schulungen sei ebenfalls nicht vorhanden. Zudem befinde sich das Gebäude in einem sanierungsbedürftigen Zustand.
Für eine Machbarkeitsstudie liegen bereits zwei Angebote vor. Nach Vorlage des günstigeren Bieters wird sich der Gemeinderat intensiv beraten und auch die Kommandanten dazu einladen, erklärte Bürgermeisterin Sandra DietrichKast (CSU). Bezuschusst werde das Schaffen notwendiger Fahrzeugstellplätze mit 55000 Euro je Einsatzfahrzeug, erklärte Kämmerer Christoph Zeh.
Der Umbau eines bestehenden Stellplatzes, wenn er nicht mehr den Vorschriften entspräche, könnte mit der Hälfte des Betrags gefördert werden. Bauliche Veränderungen am Bestandsgebäude dagegen seien nicht förderfähig. Diese seien eine Investition, die von der Gemeinde zu 100 Prozent zu tragen sei. Anders sähe es bei einem Ersatzneubau aus, wo alle Feuerwehren integriert würden. Zeh sprach sich dafür aus, die baulichen Mängel möglichst wirtschaftlich zu beseitigen.
Einige der Mitglieder des Gemeinderats stellten die Notwendigkeit einer Machbarkeitsstudie infrage. Bürgermeisterin Dietrich-Kast betonte jedoch: „Wir sind nicht die Fachfrauen und Fachmänner.“
Der Antrag laute klar auf Umbau, Anbau oder Neubau. Eine Machbarkeitsstudie liefere ein Ergebnis, wie man weiter verfahre, und das Geld dafür sei gut eingesetzt. Stefan Brunhuber (CSU) schlug vor: „Wir stimmen ab und fertig.“Mit sieben zu fünf Stimmen wurde die Studie zum Preis von rund 5900 Euro brutto in Auftrag gegeben.
● Bauland Die Gemeinde hat eine etwa ein Hektar große Fläche als Bauland erworben. Diese befindet sich am südöstlichen Ortsrand von Rettenbach an der Hauptstraße. Werner Dehm und Julian Erne vom Augsburger Büro Opla stellten das städtebauliche Konzept und den Vorentwurf des Bebauungsplans „Am Hirtenbach, Rettenbach“vor. Zugelassen sind nur Einzelhäuser mit maximal zwei Geschossen. Ebenso ist festgesetzt, den bestehenden Baumbestand zu sichern, zu pflegen und zu unterhalten. Der Vorentwurf wurde einstimmig gebilligt.
● Kanalnetz Weiter wurde das Ergebnis der hydraulischen Kanalnetzberechnung vorgestellt. Schwachstellen gibt es beim Regenwasserkanal im Bereich der Hauptstraße in Rettenbach, beim Mischwasserkanal im Bereich Mühlberg in Harthausen sowie beim Schmutzund Mischwasserkanal der Kirchgasse in Remshart. Generell könne man sagen, dass das Kanalnetz eine sehr gute hydraulische Leistungsfähigkeit aufweise, die drei Bereiche aber müsse man ins Auge fassen, erläuterte Ralph Mimler von der Firma Riwa.
Dem Angebot für die hydraulische Sanierungsplanung in Höhe von rund 4500 Euro netto stimmte der Gemeinderat zu.
● Bahntrasse Informationen gab es am Montag auch zum Bahnprojekt Ulm – Augsburg. Markus Baumann von der DB Netz AG erläuterte den Stand des Projekts, bei dem die Fahrzeit zwischen Ulm und Augsburg ohne Halt in Günzburg nur noch 26 Minuten betragen soll. Rettenbach sei zwar nicht unmittelbar davon betroffen, jedoch sei es wichtig, dem Gemeinderat diese Informationen weiterzugeben, betonte Bürgermeisterin Dietrich-Kast in der Sitzung.