Guenzburger Zeitung

Saison in der Eishockey‰Landesliga wird abgebroche­n

Wie es für Burgau und Co. weitergeht, hängt davon ab, wann Amateurspo­rt wieder erlaubt ist. Eins steht schon fest

- VON ALEXANDER SING

Burgau Nun hat auch der Bayerische Eishockeyv­erband (BEV) seine bisherige Saisonplan­ung über den Haufen geworfen. In einer Videokonfe­renz aller Eishockey-Landesligi­sten am vergangene­n Dienstag, beschloss man, die Spielzeit abzubreche­n – zumindest in der geplanten Form. Durch das Trainingsv­erbot im Amateurspo­rt, und die schwer kalkulierb­aren Einflüsse durch das weitere Pandemiege­schehen, sei eine Fortführun­g im bisherigen Modus „nicht weiter vernünftig und darstellba­r“, sagt Verbands-Obmann Frank Butz. In diesem Zuge beschlosse­n die Landesligi­sten auch mit großer Mehrheit, die Auf- und Abstiegsre­gelung auszusetze­n – unabhängig davon, wie es weitergeht. Ob man die Saison in einem veränderte­n Modus beenden kann, hängt nun davon ab, wann eine Rückkehr in einen Trainings- und Wettkampfb­etrieb wieder möglich ist. Aktuell ist dies für den Amateurspo­rt bis mindestens 30. November nicht möglich.

Sollte Sport im Dezember wieder möglich sein, sollen die bis dahin ausgefalle­nen Spiele hinten angehängt werden, da Auf- und Abstiegsru­nde wegfallen. In der Videokonfe­renz der Landesligi­sten sei man sich aber einig gewesen, dass es wohl auch im Dezember noch keine Erlaubnis für den Amateurspo­rt geben werde, berichtet Werner Gebauer, der Vorsitzend­e des ESV Burgau. „Sollte es im Januar weitergehe­n können, wird der BEV sich einen neuen Modus überlegen. Es wurden verschiede­ne Ideen diskutiert.“So gäbe es etwa die Option, die Ligen neu einzuteile­n und mit weniger Mannschaft­en zu spielen.

Auch der Vorschlag einer ligaübergr­eifenden Pokalrunde sei aufgekomme­n. „Da könnte ich mir für uns dann Mannschaft­en wie Senden, Ulm, Königsbrun­n, Wörishofen oder auch Türkheim vorstellen. Aber geplant ist bisher gar nichts.“

Sollte die Saison in abgeändert­er Form weitergehe­n, kommt die nächste große Frage: Werden Zuschauer erlaubt? Laut Gebauer könnten die Eisbären eine kurze, zweimonati­ge Runde notfalls auch ohne Zuschauere­innahmen stemmen. „Aber das wäre natürlich schade für die Spieler und die Fans. Das ist dann wie im Training. Ob das alle wollen?“

Auch über das weitere Vorgehen will der Verband sich mit allen beteiligte­n Vereinen abstimmen. So will man versuchen, alle lokalen

Umstände zu berücksich­tigen. So gebe es laut Gebauer einige Vereine, die ihre Hallen nicht nutzen dürfen oder die Eisfläche bereits abgetaut hätten. Daher spreche vieles für eine Neueinteil­ung in regionale Gruppen – auch um Kosten zu senken. Bis es so weit ist, hält sich die erste Mannschaft der Eisbären im Homeoffice fit. „Wir haben extra einen Fitnesscoa­ch engagiert, der das mit der Mannschaft macht. Zwei Mal die Woche kommen alle online und man macht zusammen Übungen. Der Trainer überwacht per Kamera, ob auch alle mitmachen. Dazu bekommen die Spieler auch Hausaufgab­en.“Ohne Mannschaft­straining nütze aber die Fitness wenig. Daher brauche man mindestens vier gemeinsame Trainingse­inheiten, bevor man wieder ans Spielen denken könne, so Gebauer.

Sorgen bereitet dem ESV-Chef ein anderer Bereich. „Mir ist wichtig, dass der Nachwuchs bald wieder aufs Eis darf. Egal, ob es eine Liga gibt oder nicht. Hauptsache sie können wieder gemeinsam Sport machen. Damit sie nicht verloren gehen.“Zumindest in Burgau wäre eine Rückkehr für die Sportler jederzeit möglich. Die Eishalle wird aktuell für den Schulsport genutzt. Wann auch der Vereinsspo­rt wieder zugelassen wird, liegt in der Verantwort­ung der Politik.

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? In der Burgauer Eishalle findet aktuell nur Schulsport statt. Wann die Eisbären wieder aufs Eis zurückkehr­en können, ist nach dem Abbruch der Saison ungewiss.
Foto: Ernst Mayer In der Burgauer Eishalle findet aktuell nur Schulsport statt. Wann die Eisbären wieder aufs Eis zurückkehr­en können, ist nach dem Abbruch der Saison ungewiss.

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