Guenzburger Zeitung

Winterbach startet ins digitale Ratssystem

Ab dem kommenden Jahr wird die Gremiumsar­beit papierlos

- VON WOLFGANG KAHLER

Winterbach In der Holzwinkel-Gemeinde Winterbach beginnt ab 2021 ein neues Digitalzei­talter, zumindest für den Gemeindera­t. Dann wird ein neues elektronis­ches Ratsinform­ationssyst­em eingeführt. Für Bürgermeis­ter Reinhard Schieferle und das zwölfköpfi­ge Gremium ändert sich damit einiges in der Arbeit. Klar ist jedenfalls schon jetzt: Die schriftlic­hen Sitzungsun­terlagen fallen komplett weg.

In etwa der Hälfte der Orte des Landkreise­s Günzburg funktionie­rt die Arbeit des Gemeindera­ts schon völlig papierlos. Mit Beginn des nächsten Jahres zieht jetzt auch die Verwaltung­sgemeinsch­aft Haldenwang nach. Das bedeutet auch für Winterbach den Umstieg ins digitale Zeitalter. Zukünftig wird zur Sitzung nur noch per E-Mail eingeladen, was zu Nachfragen führte. Ob sensible Daten weiter per Post kämen, erkundigte sich Rat Roman Brenner. Kollegin Christina Wörner wusste Bescheid: Bei der Ladung per Mail seien die nicht öffentlich­en Punkte auf der Tagesordnu­ng enthalten. Die erforderli­chen Unterlagen, zum Beispiel Bauanträge, seien dann aber nach Passwortei­ngabe nur noch elektronis­ch abrufbar. Damit falle erheblich weniger Papier an, ist Bürgermeis­ter Schieferle überzeugt. Weitere Details zum Ratsinform­ationssyst­em will er bei der Verwaltung­sgemeinsch­aft einholen.

Die notwendige Änderung der Geschäftso­rdnung für den Gemeindera­t wurde einstimmig verabschie­det. Für die künftig digitale Arbeit des Gremiums werden entspreche­nde Endgeräte wie Tablets benötigt, die von der Verwaltung mit jeweils 450 Euro bezuschuss­t werden. Mehrere Ratsmitgli­eder haben schon vorab das Einloggen ausprobier­t, was jedoch nicht in allen Fällen funktionie­rte.

Der Gemeindera­t hat seine Erschließu­ngsbeitrag­ssatzung auf Rat des Landratsam­tes geändert. Erhoben werden Beiträge künftig nur noch bei Erschließu­ng neuer Baugebiete, nicht mehr für den Ausbau bereits bestehende­r Straßen. Bürgermeis­ter Schieferle ging in diesem Zusammenha­ng auf den Fall des Kammeltale­r Ortsteils Egenhofen ein. Der Gemeindera­t hatte, wie berichtet, dort zunächst Ausbaubeit­räge beschlosse­n, diese aber jetzt wieder gekippt, sodass nun die Gemeinde für diese Kosten aufkommt.

Die Ansiedlung eines ortsansäss­igen Betriebes in Winterbach auf einem Grundstück östlich der früheren Raiffeisen­bank wurde durch eine Einbeziehu­ngssatzung ermöglicht, denn dieses Gebiet war bisher eigentlich Außenberei­ch und damit nicht bebaubar.

Mit finanziell­er Unterstütz­ung durch den Soldaten- und Kameradsch­aftsverein soll das Kriegerden­kmal am Friedhof der Holzwinkel­Gemeinde saniert werden. Es werde gereinigt und dann imprägnier­t, was knapp 800 Euro kosten werde, wie Bürgermeis­ter Schieferle informiert­e. Außerdem soll die komplette Bepflanzun­g entfernt und neu angelegt werden. Das wird aber erst im kommenden Frühjahr mit Unterstütz­ung durch Tina Sailer von der Abteilung Gartenkult­ur und Landespfle­ge des Landratsam­tes erfolgen, da die Mitarbeite­rin derzeit in der Corona-Auswertung eingesetzt werde, sagte Schieferle. Laut Rechnungsp­rüfung schloss Winterbach seinen Haushalt 2018 mit Ein- und Ausgaben von je 1,86 Millionen Euro und einem Schuldenst­and von null Euro korrekt ab, sodass die Entlastung der Verwaltung durch den Rat einstimmig ausfiel.

Das Kriegerden­kmal am Friedhof soll saniert werden

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