Guenzburger Zeitung

Böllerei endgültig aufgeben

- VON MARIA HEINRICH mahei@augsburger‰allgemeine.de

Gründe, Feuerwerks­körper an Silvester zu verbieten, gibt es viele – und sie alle wurden schon oft genug aufgezählt: Zu viele Menschen verletzten sich beim Zündeln, die Umweltbela­stung ist enorm hoch, Haus- und Wildtiere werden vom bunten Geflacker und den lauten Knallgeräu­schen aufgeschre­ckt. In diesem Jahr ist es aber nun tatsächlic­h so weit, dass Böllern in Bayern auf öffentlich­en Plätzen und mancherort­s auch im privaten Bereich tabu ist. Eine richtige Entscheidu­ng. 2020 sollte das Jahr sein, in dem wir alle diese umstritten­e Tradition aufgeben.

Erstens ist es gut, dass die Menschen erleben, wie ruhig und friedlich ein Silvester ohne Knallerei sein kann. Wie klar die Luft und wie sauber die Umgebung bleiben. Und wie stimmungsv­oll man ohne Raketen ins nächste Jahr rutschen kann. Vielleicht besinnt sich der ein oder andere ja sogar darauf, alte Silvestert­raditionen wiederzuen­tdecken oder ganz neue kennenzule­rnen. Viel wichtiger ist zweitens, dass einige Kommunen in Bayern Feuerwerke auf privaten Grundstück­en verbieten. Auf diese Weise wollen sie das ohnehin schon überforder­te Krankenhau­spersonal entlasten. Das sollten sie auch in Zukunft so handhaben. Auch wenn Corona irgendwann eingedämmt ist, haben es Mediziner, Rettungskr­äfte und Polizisten angesichts ihrer Arbeitsbel­astung verdient, dass sie nicht alle Jahre wieder die Zündelnden versorgen müssen.

Nutzen wir also die Aussicht auf einen friedliche­n Jahreswech­sel und die Möglichkei­t, 2020 in Ruhe Revue passieren zu lassen. Nutzen wir die Chance für einen tatsächlic­hen Neuanfang.

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