Diese Regeln gelten an Silvester
Böllern, Partys, Freunde treffen? Was zum Jahreswechsel in Bayern erlaubt ist und was nicht
Der Silvesterabend, er wird so viel stiller werden als in den Jahren zuvor. Doch der Wunsch, das Ende dieses belastenden Corona-Jahres zu feiern, ist sicherlich bei vielen groß. Welche Regeln in Bayern dabei beachtet werden müssen:
Mit wie viel Personen darf ich feiern? Im Gegensatz zu Weihnachten wird es an Silvester keine Ausnahmen von den Corona-Beschränkungen geben. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte: „Natürlich darf man sich freuen, das neue Jahr begrüßen und auch feiern, aber eben daheim und mit weniger Personen.“Erlaubt sind Zusammenkünfte von zwei Haushalten und maximal fünf Personen. Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren werden nicht mit eingerechnet.
Wie darf ich Silvester feiern?
Die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen zwischen 21 und 5 Uhr bleiben bestehen. In diesem Zeitraum darf das Haus oder die Wohnung nur aus triftigen Gründen verlassen werden. Treffen mit mehreren Menschen vor der Haustüre um Mitternacht sind untersagt – ebenso auf öffentlichen Plätzen, wo in der Silvesternacht ein An- und Versammlungsverbot gilt. Besucher, die den Jahreswechsel mit ihren Gastgebern feiern möchten, müssen über Nacht bleiben. Mit den Nachbarn anstoßen ist, solange nicht mehr als fünf Personen aus zwei Haushalten zusammenkommen, nur auf privaten Flächen wie Gärten, Terrassen und Balkonen erlaubt.
Darf ich Böller und Raketen kaufen? Ministerpräsident Söder erklärte, dass man sich in Deutschland gemeinschaftlich dazu entschieden habe, keinen Verkauf von Feuerwerkskörpern zu erlauben. „Nicht, weil wir glauben, dass eine Rakete per se eine pandemische Wirkung hätte“, sagte Söder. „Die Krankenhäuser haben uns aber mit Nachdruck vor zusätzlichen Belastungen in der Silvesternacht gewarnt.“
Was ist, wenn ich Raketen aus dem vergangenen Jahr daheim habe? An Silvester und Neujahr ist auf publikumsträchtigen öffentlichen Plätzen das Abbrennen oder Mitführen von Pyrotechnik verboten. Feuerwerksvorräte, die in den Vorjahren gekauft wurden, dürfen grundsätzlich im Garten oder auf dem Balkon gezündet werden. Doch immer mehr Kommunen haben mittlerweile auch das untersagt. Das Verbot gilt in Bayern beispielsweise in der Region Mittelfranken, innerhalb des Mittleren Rings in München und in der Ingolstädter Altstadt. Auch Augsburg wollte im Stadtgebiet ein solches Verbot verhängen. Dies wurde allerdings vom Münchner Verwaltungsgerichtshof gekippt.
Warum sind diese Kommunen beim Böllerverbot so streng?
Einige Städte und Landkreise begründen ihre Entscheidung damit, dass jedes Jahr an Silvester ohnehin schon viele Unfälle beim Zünden von Feuerwerkskörpern passieren. Ein Beispiel aus dem Jahr 2019: An Silvester hatte es in Nürnberg binnen zwölf Stunden im Vergleich zu anderen Tagen 186 zusätzliche Notfalleinsätze und 90 Einsätze mehr für die Feuerwehr gegeben. Da die Krankenhäuser aber wegen Corona heuer bereits an der Belastungsgrenze sind, wollen viele Kommunen mit diesen strikten Maßnahmen silvestertypische Verletzungen vermeiden und so Krankenhausmitarbeiter entlasten und Betten frei halten. (mit dpa) »Kommentar