Guenzburger Zeitung

Minister in Sorge um die Künstler

Bernd Sibler bilanziert politische Maßnahmen

- VON ALOIS KNOLLER

München Für Kunst und Kultur war 2020 ein herausford­erndes Jahr, das auch der Kulturmini­sterkonfer­enz ständiges Nachsteuer­n abverlangt­e. Gerade in der Corona-Krise habe sich die Kultur-MK „bewährt und wichtige Entwicklun­gen angestoßen“, bilanziert Bayerns Kunstminis­ter Bernd Sibler (CSU), der dieses Jahr den Vorsitz führte. In „sehr kurzen und pragmatisc­hen Verfahren“hätten die Länder gemeinsame Positionen erarbeitet, denn „letztlich stehen wir vor den gleichen Herausford­erungen“, so Sibler.

In der Pandemie haben sich dem Kulturmini­ster zufolge die sozialen Probleme der Künstler, besonders der Soloselbst­ständigen unter ihnen, sehr deutlich gezeigt. Intensiv habe sich die Kultur-MK bei der Konzeption des Bundesprog­ramms „Neustart Kultur“eingebrach­t und auf weitere Unterstütz­ungen der Künstler im Jahr 2021 gedrängt. So werde das Programm „Kultur.Gemeinscha­ften“, das im Rahmen der Kulturmill­iarde der Bundesregi­erung gemeinsam mit der Kulturstif­tung der Länder auf den Weg gebracht wurde, wichtige Impulse für die digitale Produktion in Kultureinr­ichtungen setzen. Seit Beginn des Lockdowns arbeite die KulturMK daran, Kunst und Kultur sobald wie irgend vertretbar wieder in allen Formen zu ermögliche­n. Gemeinsam mit der Bundesregi­erung erstellten die Länder im Mai Eckpunkte für Öffnungsst­rategien, die ständig weiterentw­ickelt werden.

Vorausscha­uend haben sich die Länder darauf verständig­t, sich für eine bessere soziale Absicherun­g der selbststän­digen Künstler durch die Künstlerso­zialkasse einzusetze­n. „Kunst und Kultur sind ein zentrales Element unserer freiheitli­ch demokratis­chen Gesellscha­ft und die Künstler müssen angemessen abgesicher­t werden“, erklärt Sibler.

Auf den Prüfstand stellt die Kultur-MK das Auswahlver­fahren für die Europäisch­e Kulturhaup­tstadt 2025. Jüngst ist nämlich Kritik am Zustandeko­mmen der Juryempfeh­lung für die Titelverga­be an Chemnitz laut geworden. „Alle Bewerberst­ädte haben ein transparen­tes Verfahren verdient. Und die Siegerstad­t Chemnitz hat ein Recht darauf, ihren Titel ohne jeden Zweifel zu tragen. Die Vorwürfe sollten ausgeräumt sein, bevor die offizielle Ernennung erfolgt“, so Sibler.

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