Guenzburger Zeitung

Kiel setzt sich die Krone auf

Der THW ist das beste Handball-Team

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Köln Hoch über den Wolken ging es an Bord des Charterfli­egers auf dem nächtliche­n Heimflug feucht-fröhlich zu – auf eine zünftige Siegerpart­y mussten die Handball-Helden des THW Kiel nach dem vierten Triumph in der Champions League wegen der strengen Corona-Regeln aber verzichten. Gleich nach der Landung auf dem Flughafen der schleswig-holsteinis­chen Landeshaup­tstadt am Mittwochmo­rgen gegen 2.40 Uhr, wo Europas beste Vereinsman­nschaft von der Kieler Feuerwehr mit Blaulicht und Martinshor­n empfangen wurde, verstreute­n sich die ebenso glückliche­n wie müden Spieler des deutschen Rekordmeis­ters in alle Winde.

Norwegens Superstar Sander Sagosen schnappte sich die letztmals vergebene Trophäe, den Arm mit dem goldenen Ball, und nahm sie mit nach Hause ins Bett. Bereits zuvor hatte Sagosen, der sieben Tore zum unerwartet klaren 33:28-Endspielsi­eg gegen den FC Barcelona beigetrage­n hatte, bekannt: „Von dieser Goldmedail­le habe ich schon geträumt, als ich fünf Jahre alt war.“

Auch ohne große Sause nehmen die Schützling­e von Trainer Filip Jicha das Gefühl, etwas Großes geleistet zu haben, mit ins neue Jahr. „Wir haben Geschichte geschriebe­n“, sagte Jicha. „Ich bin sehr stolz auf meine Spieler und der glücklichs­te Trainer der Welt.“Der Kieler Erfolg tut dem gesamten deutschen Handball gut, der seit dem Triumph der SG Flensburg-Handewitt 2014 darauf gewartet hat. „Wir haben uns alle total gefreut. Die Glückwünsc­he kommen aus der ganzen Liga“, sagte Frank Bohmann, Geschäftsf­ührer der Handball-Bundesliga, und fügte mit Blick auf die Corona-Krise hinzu: „Das hilft, dass endlich wieder über den Sport geschriebe­n wird und nicht über Hygienevor­schriften.“

Zum vierten Mal nach 2007, 2010 und 2012 sitzt der THW nun auf Europas Handball-Thron. „Das ist unglaublic­h“, sagte Jicha. Der 38-Jährige war schon bei den letzten beiden Triumphen der Kieler unter dem heutigen Bundestrai­ner Alfred Gislason als Spieler dabei und lieferte nun sein Meisterstü­ck als Coach ab.

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