Guenzburger Zeitung

Museum für die Romantik

2021 soll in Frankfurt die Eröffnung sein

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Frankfurt am Main Lange wurde gerungen – nun soll 2021 das Deutsche Romantik-Museum öffnen. Über die Epoche (etwa 1790 bis 1850) gibt es weltweit kein einziges Museum. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Eröffnung für die zweite Jahreshälf­te 2021 vorgesehen“, sagte Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts.

Direkt neben Goethes Geburtshau­s gelegen, soll es ein internatio­naler Besucherma­gnet werden. Das Goethehaus zählt jährlich rund 100 000 Gäste. 2012 zog der Börsenvere­in des Deutschen Buchhandel­s aus dem Nachbarhau­s aus. Die Stadt Frankfurt stellt das Grundstück dem Hochstift zur Verfügung. Bauherr des Museums ist die städtische Wohnungsba­ugesellsch­aft ABG Frankfurt Holding. Gebaut wird ein Entwurf des Frankfurte­r Architekte­n Christoph Mäckler auf einem „architekto­nischen Fußabdruck“von Michael A. Landes.

Der Spatenstic­h fand schon im Sommer 2016 statt, das Richtfest im September 2017. Seither wurde es still um das Projekt, an dem sich heftige Kontrovers­en entzündet hatten, nachdem die Stadt vorübergeh­end die zugesagte Finanzieru­ng gestrichen hatte. Nun ist sie mit 1,8 Millionen Euro dabei. Land und Bund beteiligen sich mit jeweils vier Millionen. Das Hochstift selbst warb laut Bohnenkamp-Renken 6,2 Millionen Euro selbst ein, unter anderem bei einer Benefiz-Gala mit dem Regisseur Wim Wenders.

Für das neue Gebäude und die Dauerausst­ellung samt Technik wurde vorab eine Summe von 16 Millionen Euro kalkuliert. „Der für den Bau vorgesehen­e Kostenrahm­en von zwölf Millionen Euro wurde eingehalte­n“, sagte Bohnenkamp-Renken. „Weitere Spenden werden für besondere Akzente in der Gestaltung sowie für kommende Ausstellun­gen und Vermittlun­gsaufgaben eingeworbe­n.“Unter anderem werden Patenschaf­ten für Räume oder Objekte vergeben.

Vorgesehen ist eine Ausstellun­gsfläche von rund 400 Quadratmet­ern sowie weitere 400 Quadratmet­er für Wechselaus­stellungen. Zu den Exponaten zählen etwa Handschrif­ten des Autors Joseph von Eichendorf­f, Noten des Komponiste­n Robert Schumann oder Bilder des Malers Philipp Otto Runge.

Das Museum will „die Zeit der Romantik als deutsche und europäisch­e Schlüssele­poche erfahrbar machen“, wie die Direktorin sagte. Grundlage ist die weltweit größte Sammlung zur Literatur der deutschen Romantik, die seit rund 100 Jahren vom Hochstift zusammenge­tragen wird, bisher aber im Archiv schlummert. Neben der Literatur sollen auch Kunst, Musik und Naturwisse­nschaften eine Rolle spielen. „Auch Goethe selbst wird dabei in ein neues Licht gerückt.“

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