Skilift mieten und Ski fahren trotz Corona
In Baden-Württemberg ist das für Familien möglich. Bald auch im Allgäu?
Kempten/Sonthofen Es liegt ordentlich Schnee, der Schlepplift läuft – und auf der 350 Meter langen Abfahrt tummelt sich genau eine Familie. Diese Szene schildert Otmar Klausmann, Betriebsleiter des Schlossberglifts in OberkirnachSt. Georgen im Schwarzwald beim Anruf unserer Redaktion. Der Schlossberglift gehört zu den wenigen Anlagen, die in der Corona-Krise in Baden-Württemberg stundenweise von Privatpersonen gebucht werden können.
Das Landratsamt SchwarzwaldBaar-Kreis hat ab 1. Januar für insgesamt fünf Lifte grünes Licht gegeben. „Wir sind fürs Wochenende ausgebucht. Und für die nächsten Tage gibt es schon zahlreiche Reservierungen“, sagt Klausmann.
150 Euro pro Stunde müssen die Brettlfans zahlen. Zudem müssen sie sich an strikte Vorgaben halten. Fahren darf man wegen der Verordnungen in der Corona-Krise nur allein, zu zweit oder mit Angehörigen des eigenen Hausstands.
Zudem muss ein Mund- und Nasenschutz getragen werden. „Bei der geringen Zahl von Personen – noch dazu im Freien – ist das Corona-Risiko gleich null“, meint Klausmann. Der Liftbetreiber freut sich für jeden, der in diesen Zeiten Ski fahren kann, und hofft am Schluss des Winters „mit einer schwarzen Null“abschließen zu können. Ähnlich sieht es an den Salach-Skiliften in Holzelfingen auf der Schwäbischen Alb aus. Die Buchung kostet dort 130 Euro pro Stunde.
Still stehen dagegen die Skilifte im Allgäu. Doch wäre es nicht möglich, dass kleine Lifte nach dem Modell aus dem Schwarzwald und der
Schwäbischen Alb öffnen? Ralph Eichbauer, Leiter der Abteilung „Mensch und Gesellschaft“beim Landratsamt Oberallgäu in Sonthofen, sieht dafür keine Möglichkeit. In Bayern würden Schlepplifte dem Seilbahnbetrieb zugeordnet – und der sei derzeit grundsätzlich untersagt.
In Baden-Württemberg dagegen zählen Schlepplifte zu den Sportanlagen und könnten somit unter strengen Corona-Bedingungen für Einzelpersonen geöffnet werden. Somit könnten allenfalls im (kleinen) württembergischen Teil des Allgäus Schlepplifte für Buchungen öffnen, also beispielsweise im Raum Leutkirch, Wangen und Isny.
Im benachbarten Vorarlberg und Tirol ist die Situation wiederum anders: Dort tummeln sich Wintersportler auf präparierten Pisten und die Lifte sind in Betrieb. Beispielsweise auch in Zöblen im Tannheimer Tal, das zum Bundesland Tirol gehört. Aber nur Einheimische sind dort unterwegs.