Guenzburger Zeitung

Geli fühlt sich nicht wohl im Zoo

„Geli, der Jagdgepard“wurde von Stefan, Katharina und Opa Otto geschriebe­n

- VON STEFAN MEIER, 11, KATHARINA MEIER, 8, UND IHREM OPA OTTO KÖHLMEIER

Fortsetzun­g von Teil 2: Einerseits kamen täglich immer noch mehr Besucher in den Tiergarten in Schönbrunn. Weil sich in der Zwischenze­it im Weichselba­uerschen Lande herumgespr­ochen hatte, welche wundersame Riesenkatz­e, welch prächtiges Tier da zu bestaunen sei, waren die Zeitungen voll mit Gelis Bildern. So wurde der Schönbrunn­er Jagdgepard einerseits zum großen Star, an dem Tag für Tag tausende von Menschen vorbeizoge­n, „ah“ und „oh“riefen und ihm Mannerschn­itten und Schwedenbo­mben und Mozartküge­lchen in den Käfig schmissen. Anderersei­ts wurde die Katze selbst, der gute Geli, immer trauriger, deprimiert­er. Nichts konnte ihn erfreuen. Nichts! Wie auch? Sein neues Dasein war eine einzige Qual. Unerträgli­ch. Und keine Chance, zu entkommen. Unüberwind­bar die Ketten, aus bestem heimischem Stahl die Eisenstäbe des Käfigs.

Ob seiner Situation wurde Geli immer gereizter. Er konnte sich nicht bewegen. Er bekam nur Aas zum Fraße vorgeworfe­n. Er hatte Hunger und Durst.

Und das Schlimmste: er hatte nicht einen einzigen Freund. So lag Geli nur in seinem Käfig. Und knurrte. Und fauchte. Und fauchte. Und knurrte. Immer wieder schlug ein Wärter mit seiner Peitsche auf den Geparden ein. Geli schien das egal zu sein. Er schien das nicht einmal zu spüren. Überall am Körper hatte er bereits Wunden, aus denen Blut floss. Aber das machte ihn für die Menschen, die kamen, nur noch interessan­ter, noch gefährlich­er. „Die Bestie von Schönbrunn“wurde er bald genannt.

So dauerte es nicht allzu lange, bis Geli, „die Bestie von Schönbrunn“, die Sensation im gesamten Weichselba­uerschen Lande war. Der Fürst war sich bewusst, was für einen Schatz er da hatte. Deshalb ließ er Geli noch besser bewachen. Denn wenn Geli abhanden kommen würde, wäre das nicht nur für seine Tierparkge­gner im weiten Russland und im hügeligen Schottland ein enormer Vorteil. Solch ein Verlust würde auch eine gewaltige Panik im ganzen Land verursache­n. Denn würde die

Bestie von Schönbrunn verschwind­en, würde das zu einem Chaos führen, ähnlich dem Corona-Chaos anno 2020. Es wäre eine Katastroph­e. Dessen war sich Fürst Kurtin von Weichselba­uer gewiss. Fortsetzun­g

folgt nächsten Montag

OInfo Die Geschichte „Geli, der Jagdge‰ pard“steht auch in dem Buch „Mär‰ chen aus Corona‰Tagen“, ist im Berenkamp‰ Verlag erschienen, hat 212 Seiten und kostet 18,50 Euro. Geschriebe­n wurde es von Stefan und Katharina Meier und Otto Köhlmeier.

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Geli Gepard
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