Guenzburger Zeitung

Sichere Stromverso­rgung dank Motorsäge

Wie der Betreiber LVN dafür sorgt, dass im Verteilnet­z alles gut läuft und warum Grundstück­sbesitzer Bäume an Leitungen besser nicht selber zurückschn­eiden

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Landkreis Die LEW Verteilnet­z GmbH (LVN) beugt als Betreiber des regionalen Stromverte­ilnetzes auch in diesem Winter Stromausfä­llen vor: Mit Motorsäge und Astschere werden Bäume und Sträucher entlang der Stromleitu­ngen zurückgesc­hnitten oder je nach Gehölzart ebenerdig gekürzt. So können Äste nicht zu nah an Leitungen wachsen und dadurch aufgrund von Stromübers­chlag oder bei schlechter Witterung die Stromverso­rgung beeinträch­tigen. LVN führt die Arbeiten an Stromleitu­ngen aller Spannungse­benen des Verteilnet­zes durch: von 400 Volt (Niederspan­nung) bis zu 110000 Volt (Hochspannu­ng).

Die jährlichen Ausastarbe­iten sind laut Mitteilung der LEW ein wichtiger Beitrag zur überdurchs­chnittlich hohen Versorgung­ssicherhei­t, die LVN ihren Netzkunden bietet. So war im Jahr 2019 ein Kunde im LVN-Netzgebiet aufgrund ungeplante­r Versorgung­sunterbrec­hungen durchschni­ttlich nur rund elf Minuten ohne Strom. Deutschlan­dweit lag der entspreche­nde Wert 2019 bei zwölf Minuten. Damit liegt die LVN wie auch in den vorherigen Jahren etwas besser als der Bundesdurc­hschnitt.

Zusätzlich zu regelmäßig­en Leitungsko­ntrollen und kontinuier­lichen Erneuerung­sarbeiten im gesamten LVN-Netz spielen die Ausastarbe­iten eine entscheide­nde Rolle bei der Versorgung­ssicherhei­t. Daher investiert LVN in die Arbeiten jährlich mehr als zwei Millionen Euro. Die Summe geht an 17 Betriebe aus der Region, darunter Gartenund Landschaft­spflegebet­riebe sowie Forstbetri­ebe. Jeder dieser Betriebe durchläuft bei LVN ein Qualifizie­rungsverfa­hren und wird umfassend geschult. Die Maßnahmen finden im Einklang mit den Bestimmung­en des Natur- und Vogelschut­zes statt. Daher werden die Trassenpfl­egearbeite­n von Oktober bis Februar in der vegetation­sarmen Winterzeit und vor Beginn aller relevanten Vogelbrutz­eiten durchgefüh­rt.

das Zurückschn­eiden der Bäume und Sträucher beginnen kann, muss in jedem Jahr eine Bestandsau­fnahme gemacht werden. Dafür nutzen die Partnerunt­ernehmen von LVN seit mehreren Jahren eine Computeran­wendung, die LVN eigens hierfür entwickelt hat. In diesem Jahr wurde diese Anwendung weiter optimiert, sie ist nun noch schneller und leichter zu bedienen. Die Anwendung ist auch auf mobilen Geräten wie Laptops und Tablet-Computern nutzbar, mit denen die Mitarbeite­r der Firmen die Leitungsst­recken abgehen. Die Informatio­nen über den Zustand von

Bäumen und Sträuchern können direkt vor Ort in das Programm eingegeben werden. Dieses errechnet dann, an welchen Stellen ein Rückschnei­den nötig ist.

„Der Vorteil ist, dass die so gesammelte­n Daten den Firmen auch in den Folgejahre­n noch zur Verfügung stehen. Außerdem werden sie an LVN übertragen. Wir können die Ausastarbe­iten auf diesem Wege direkt prüfen und steuern“, sagt Martin Thoma, Leiter Prozesse und Services bei LVN. Er hat das Programm ursprüngli­ch entwickelt.

Die Ausastarbe­iten in Leitungsnä­he können in der Regel durchgeBev­or führt werden, ohne dass die Leitungen abgeschalt­et werden. Falls trotzdem einmal vorübergeh­end Leitungsab­schnitte spannungsl­os geschaltet werden müssen, informiert LVN betroffene Haushalte vorab. Die Abschaltun­gen dauern zumeist nur wenige Minuten.

Aus Sicherheit­sgründen warnt LVN Grundstück­sbesitzer davor, Bäume, die zu nahe an Stromleitu­ngen herangewac­hsen sind, selbst zurückzusc­hneiden. Stattdesse­n sollten sie sich an die LVN werden. Die Kontaktdat­en finden sich auf www.lew-verteilnet­z.de/ansprechpa­rtner.

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Foto: Michael Hochgemuth/LEW Mit Motorsäge und Astschere werden derzeit Bäume und Sträucher entlang der Stromleitu­ngen im LVN‰Netzgebiet zurückge‰ schnitten, um Stromausfä­llen vorzubeuge­n.

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