Ohne Tönnies
Schalke lehnt Finanzhilfe ab
Gelsenkirchen Selbst die Hintertür blieb geschlossen. Clemens Tönnies ist beim FC Schalke 04 wohl endgültig Geschichte. Trotz großer Not lehnte der Fußball-Bundesligist das Hilfsangebot des einstigen Aufsichtsratsvorsitzenden zur Finanzierung dringend benötigter Verstärkungen ab. Weil die Forderung des Fleisch-Fabrikanten nach einem einstimmigen Aufsichtsratsbeschluss nicht erfüllt wurde, kommt der angedachte Deal nicht zustande. Nach Informationen der Ruhr Nachrichten und des TV-Senders Sky stimmten zwei Mitglieder des elfköpfigen Gremiums am Mittwochabend dagegen. Dem Vernehmen nach stand zur Debatte, den Sponsoren-Vertrag mit einer Tönnies-Firma („Böklunder“) auszuweiten und vorzeitig zu verlängern. Das hätte den finanziellen Spielraum des mit über 200 Millionen Euro verschuldeten Tabellenletzten vergrößern können. Laut Tönnies ging es „um einen Feuerwehreinsatz zur Verpflichtung von Spielern“.
Trotz der Signale, dass der ehemalige Vereinspatron kein Amt mehr anstrebt und auch keinen Einstieg als Investor im Fall einer späteren Ausgliederung der Profiabteilung plant, zeigten die Daumen von zwei Mitgliedern des Aufsichtsrats nach unten. Ihnen schien offenbar das Risiko zu groß, dass sich der ohnehin wachsende Verdruss vieler Fans noch verstärken könnte. Schon nach ersten Medienberichten über mögliche Tönnies-Hilfen hatten sich viele Anhänger kritisch geäußert.