Sechstes Spiel, fünfte Niederlage
Aber Ulm bringt den Tabellenführer mächtig in Verlegenheit
Ludwigsburg/Ulm Nach einem ganz starken Start in die Corona-Saison der Basketball-Bundesliga ist Ratiopharm Ulm jetzt ein bisschen von der Rolle. Am Samstag verloren die Ulmer mit 87:89 in Ludwigsburg – es war die fünfte Niederlage im sechsten Spiel. Die Gegner waren allerdings größtenteils welche der besseren Art: Berlin, Oldenburg, Bamberg zum Beispiel und jetzt eben der Tabellenführer aus Ludwigsburg. Thomas Klepeisz macht das sogar ein bisschen Mut. „Wir sind eigentlich nah dran an den Spitzenmannschaften. Da fehlt nicht viel“, sagte der seit wenigen Wochen eingebürgerte Österreicher in Ulmer Diensten unmittelbar nach der Partie in Ludwigsburg.
Wahr ist aber auch: Ob sie nun gut oder schlecht spielen – irgendwie finden die Ulmer derzeit fast immer einen Weg, ein Spiel zu verlieren. Beim 67:74 gegen Bamberg erzielten sie am Mittwoch der vergangenen Woche
in den letzten fünf Minuten keinen einzigen Korb mehr. In Ludwigsburg war es noch wesentlich enger. Ulm hatte einen wirklich starken Auftritt und führte zu Beginn des letzten Viertels erstmals mit zehn Punkten Vorsprung. Es folgten ein paar Fehler, ein paar heiß diskutierte Schiedsrichter-Entscheidungen und ein Zwischenspurt des Gegners.
Acht Sekunden vor dem Ende hieß es 87:87, aber einen Angriff hatte Ludwigsburg eben noch. Natürlich nahm Jaleen Smith diesen vermeintlich letzten Wurf, der
Amerikaner ist schließlich in dieser Saison der überragende Ludwigsburger Spieler. Der Ball landete weitab vom Korb an der Schmalseite des Brettes, prallte zurück ins Feld und fiel genau in die Arme von Jordan Hulls. Der Ludwigsburger Aufbauspieler machte völlig unbedrängt mit der Schlusssirene den Deckel drauf für seine Mannschaft.
So spannend hatte sich John Patrick das im schwäbischen Derby nicht gewünscht. Der Ludwigsburger Trainer sagte hinterher: „Wir haben mit viel Charakter gespielt, aber nicht immer mit Hirn.“(pim) 3. LIGA OST, FRAUEN