Malen unter freiem Himmel
Die Maler des Impressionismus wollten Stimmungen und Momente festhalten
Es ist fast so, als könnte man die Vögel zwitschern hören. Als würde man den herrlichen Duft der Blumen riechen können oder das Wasser plätschern hören. Man hat sogar fast das Gefühl, die Sonne auf der Haut zu spüren. Dabei steht man nicht mal draußen im Garten, sondern mitten in einem Museum vor einem Gemälde. Denn manche Gemälde können genau solche Gefühle in uns erzeugen, zum Beispiel die aus einer bestimmten Kunstrichtung: dem Impressionismus. Der entstand vor etwa 150 Jahren.
„Der Impressionismus ist eine wahnsinnig positive und schöne Kunst. Er spricht alle Sinne an“, schwärmt Steffen Egle. Er arbeitet in einem großen Museum in Stuttgart, der Staatsgalerie. Dort im Bundesland Baden-Württemberg läuft eine große Ausstellung über den Impressionismus. Wegen der Corona-Krise kann man sie leider gerade nicht besuchen. Doch sobald das wieder möglich ist, kann man dort sogar einige Gemälde sehen, die vorher noch nie öffentlich ausgestellt wurden.
Solche Gemälde brauchten oft viele Wochen Zeit, die Farbe wurde Schicht für Schicht aufgetragen und musste dann immer wieder trocknen. So viel Zeit hatten die Impressionisten nicht! Ihre Bilder entstanden innerhalb weniger Stunden oder sogar Minuten, denn so ein Sonnenuntergang dauert ja nicht ewig!
„Deshalb veränderten die Maler ihre Technik“, erklärt der Fachmann. Sie warteten nun nicht mehr ab, bis der Untergrund getrocknet war, sondern machten schnell dicke Farbtupfer. Die Farbe wurde auch nicht mehr erst aufwendig zusammengerührt, sondern kam direkt aus der Tube. So konnten die Maler bei jedem Wetter draußen malen. Egal ob es regnete oder die Sonne schien.