Guenzburger Zeitung

In Harthausen verschwind­en Katzen

Vier der Tiere sind innerhalb von zwei Jahren nicht mehr nach Hause gekommen. Es fehlt jede Spur von ihnen

- VON LARA SCHMIDLER

Harthausen Vor wenigen Tagen hat ein schockiere­ndes Video aus dem Raum Augsburg die Runde gemacht, das im vergangene­n Dezember aufgenomme­n wurde. Eine Jägerin schießt einer Katze, die in einer Lebendfall­e gefangen ist, dreimal in den Kopf. Aufgenomme­n wurde das Video laut verschiede­ner Medienberi­chte vom Ehemann der Schützin. Bei Jürgen Kirschner aus Harthausen, einem Gemeindete­il von Rettenbach, und seiner Frau Karin hat die Aufnahme nicht nur Schock ausgelöst, wie wohl bei den meisten, sondern auch Angst geschürt. Denn seit fast drei Wochen ist ihre Maine-Coon-Katze Gina spurlos verschwund­en – und sie ist nicht die erste Rassekatze, die aus dem Ort auf mysteriöse Art und Weise abhandenge­kommen ist.

Beinahe im Halbjahres­rhythmus verschwind­en Katzen und Kater aus dem Ort und tauchen nicht wieder auf, weder tot noch lebendig. Bei Kirschner hat das den Verdacht erregt, dass die Tiere möglicherw­eise gejagt oder eingefange­n werden. „In unserem Ort kennt jeder jeden und dessen Katze. Wir hätten sie finden müssen, wenn sie überfahren worden oder auf andere Art umgekommen wäre.“Zudem sei Gina, wie auch die drei anderen Katzen, die bisher verschwund­en sind, gechippt. Wäre sie also in einem Tierheim abgegeben worden, hätte dieses sich beim Besitzer gemeldet.

„Gina hatte ihr Revier direkt hinter unserem Haus und war die meiste Zeit daheim.“Als sterilisie­rtes Weibchen sei ihr Bewegungsr­adius nicht besonders groß gewesen. Verschwund­en ist die vierjährig­e Katze am 20. Dezember, einem Sonntag. Am Nachmittag habe er sie nach draußen gelassen, erzählt Kirschner.

Normalerwe­ise seien seine drei Katzen immer zwischen 18 und 19 Uhr zum Füttern wieder da. Zudem sei das Wetter an diesem Tag nicht besonders gut gewesen. Doch die Katze kam nicht zurück – bis heute. Kirschner hängte Plakate auf, informiert­e Nachbarn, durchkämmt­e die Gegend. Nichts. Auch die Aussetzung eines Finderlohn­s von 500 Euro hat bisher nichts gebracht.

Die letzte Katze, die vor Gina verschwund­en ist, war die der Nachbarin. Das war im vergangene­n Sommer. „Ich glaube, da treibt irgendein skrupellos­er Jäger sein Unwesen. Ich kann es mir nicht anders erklären, dass von keiner der Katzen je wieder etwas gesehen oder gehört wurde“, sagt Kirschner. Möglicherw­eise seien die Tiere aber auch eingefange­n worden. „Sie waren alle sehr gut gepflegt und wirklich schöne Katzen.“

Die einzige Möglichkei­t, die Kirschner jetzt noch sieht, ist die Hilfe der Öffentlich­keit. „Vielleicht hat jemand etwas Verdächtig­es gesehen, vielleicht sind im Umkreis noch mehr Katzen verschwund­en.“Die ihm bekannten Vermissten­fälle seien alle in einem Radius von etwa 50 Metern aufgetrete­n.

Jetzt macht sich Kirschner natürlich auch Sorgen um seine anderen beiden Haustiere, eine zweite Maine-Coonund eine Britisch-Kurzhaar-Katze. „Ich kann sie selbstvers­tändlich nicht einsperren, sie wollen trotzdem raus – aber ich fühle mich unwohl dabei. Welche Katze wird als nächste verschwind­en?“

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Foto: Jürgen Kirschner So sieht die vierjährig­e Maine‰Coon‰Katze Gina aus Harthausen aus. Seit dem 20. De‰ zember ist sie spurlos verschwund­en.

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