Muss Meghan aussagen?
Rechtsstreit mit Verlag geht in neue Runde
London Mit ihrem Umzug in die USA nach Kalifornien haben sich der britische Prinz Harry und seine Frau Meghan – neben dem Königshaus – auch von der britischen Presse verabschiedet. Doch der Streit mit dieser ist noch immer nicht beigelegt. Am Londoner High Court könnte sich in diesen Tagen nun entscheiden, ob bald Ruhe einkehrt – oder es zur Schlammschlacht kommt. Harry und Meghan jedenfalls wollen nicht akzeptieren, wie stark ihr Privatleben immer wieder in die Öffentlichkeit gezogen wurde. Konkret geht es um eine Klage gegen den Verlag der Zeitung Mail on Sunday, Associated Newspapers, die Anfang 2019 in mehreren Artikeln aus einem Brief Meghans an ihren Vater Thomas Markle zitierte.
Meghans Anwalt Justin Rushbrooke verurteilte dies bei einer virtuellen Anhörung am Dienstag als „klaren und ernsthaften Eingriff in das Recht auf Privatsphäre“. Es gebe keine „tragfähige Verteidigung“, die der Verlag dafür vorbringen könne. Der verhandelte Fall werfe die verstörende Frage auf, wer die Kontrolle über einen privaten Brief haben sollte, sagte er.
Zunächst haben die Richter aber darüber zu entscheiden, ob die Royals persönlich vor Gericht erscheinen und aussagen müssen – etwas, das Herzogin Meghan unbedingt vermeiden möchte. Für den Boulevard wäre es ein Fest, für sie wohl eine demütigende Erfahrung. Ihre Anwälte wollen daher ein Schnellverfahren, ein sogenanntes Summary Judgement, erwirken. Das ist ein Urteil zugunsten der 39-Jährigen ohne tatsächliche Verhandlung mit Zeugenaussagen. Am Dienstag blieb allerdings offen, ob bei der für zwei Tage angesetzten Anhörung eine Entscheidung zu erwarten ist.