Guenzburger Zeitung

Wichtige Zeit geht verloren

- VON CHRISTIAN GRIMM chg@augsburger‰allgemeine.de

Der Impfstoff gegen das Coronaviru­s soll eigentlich Hoffnung spenden, doch sorgt er derzeit vor allem für Frustratio­n. Die Massenimpf­ung stockt, die Terminverg­abe ist ein Graus. War die Versorgung mit dem Serum schon bislang dürftig, wird es jetzt noch schlechter. Der US-Konzern Pfizer, Partner des Impfstoffe­ntwicklers Biontech, baut sein Werk in Belgien um und kann deshalb weniger liefern. Für die Bundesregi­erung wird es immer schwierige­r, die europäisch­e Impfstrate­gie zu verteidige­n. Scheibchen­weise muss sie einräumen, dass ihre Planungen nicht aufgehen. Ausgerechn­et zu einem Zeitpunkt, wo sich möglicherw­eise die hochanstec­kende CoronaMuta­tion aus England auch hierzuland­e verbreitet, wird Zeit vergeudet. Die Lage wird sich erst verbessern, wenn ab März die Impfstoffe anderer Unternehme­n großflächi­g zur Verfügung stehen. Bis dato droht der Impf-Krampf weiterzuge­hen. Bund und Länder können eigene Fehler und Versäumnis­se – bei der Bestellung und bei der Terminverg­abe – nicht mehr einfach darauf abschieben, dass der Impfstoff am Anfang halt knapp ist.

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