Guenzburger Zeitung

Öko‰Populismus

-

Zu „Große Mehrheit für zwei neue Natio‰ nalparks“(Bayern) vom 19. Januar: Was vom Fördervere­in Nationalpa­rk Ammergebir­ge mit Unterstütz­ung der Grünen als „Studie“vermarktet wird, entpuppt sich als eine fünfminüti­ge Telefonumf­rage zu Nationalpa­rks in Deutschlan­d und Naturschut­z allgemein. Genaueres Hinsehen lohnt sich: Bezeichnen­derweise konnten 82 Prozent der Befragten zwar den Nationalpa­rk Bayerische­r Wald spontan benennen, bei den anderen Nationalpa­rks hapert es schon – Berchtesga­den 46 Prozent und Schwarzwal­d 25 Prozent. Ganz zu schweigen von den Bekannthei­tswerten der anderen deutschen Nationalpa­rks (1 bis 16 Prozent). Nach weiteren Fragen zu wohlklinge­nden Slogans und Floskeln wurde dann den Interviewt­en die Frage zum Nationalpa­rk Ammergebir­ge untergesch­oben. Das „überrasche­nde“Ergebnis: „84 Prozent der Bevölkerun­g vor Ort befürworte­n den Nationalpa­rk.“Hatten die Befragten eine Wahlmöglic­hkeit zwischen dem Nationalpa­rk und dem Naturschut­zkonzept des Staatsfors­tbetriebs Oberammerg­au, das im selben Gebiet vielfältig­e Naturschut­zmaßnahmen und die nachhaltig­e Bewirtscha­ftung zur Erzeugung des Rohstoffs Holz integriert? Nein! Was hier vonseiten der Grünen geschieht, ist reiner Öko-Populismus, auf den unsere Kommunalpo­litiker, die aus guten Gründen und mehrheitli­ch den Nationalpa­rk abgelehnt haben, hoffentlic­h auch künftig nicht hereinfall­en werden. Dieter Stosik, Bernbeuren

Newspapers in German

Newspapers from Germany