Guenzburger Zeitung

Die Rückrunde beginnt mit Spektakel

- VON ANTON SCHWANKHAR­T as@augsburger‰allgemeine.de

Die Bundesliga ist furios in die zweite Saisonhälf­te gestartet – und das mit dem mutmaßlich­en Partygänge­r Breel Embolo. War ja noch vor einigen Tagen nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Zur Erinnerung: Die Polizei hatte gegen halb drei Uhr morgens eine Party aufgelöst, 23 Personen, kein Abstand, keine Masken. In einer nahe gelegenen Wohnung waren die Beamten auf Embolo gestoßen, der dort vor dem Fernseher saß. Wäre alles kein Problem gewesen, hätte die Polizei nicht einen Mann über die Dächer in eine andere Wohnung fliehen sehen, von dem sie behauptet, es sei Embolo gewesen. Der Gladbacher Stürmer widerspric­ht. Er sei nicht unter den Feierbiest­ern gewesen. Der Verein glaubt ihm und verzichtet auf eine Strafe. Ein anderer Gladbacher, David Thuram, war nach seiner widerliche­n Spuckattac­ke vor einigen Wochen gerade wieder auf freiem Fuß, was auf engem Raum belegt, dass die wenigsten Fußballer zum Vorbild taugen.

Vielleicht ist die gegenwärti­ge Dortmunder Gesellscha­ft ehrenwerte­r oder kaschiert ihre schwarzen Seelen besser – in der Tabelle hilft ihr das kein bisschen. Die Schwarz-Gelben sind auch zum Rückrunden­start gegen Gladbach unter ihren Möglichkei­ten geblieben – trotz des famosen Erling Haaland. Der Champions League-Anwärter läuft Gefahr, die Königsklas­se zu verpassen, was für die wirtschaft­liche und sportliche Ausrichtun­g des Klubs ein Fiasko wäre.

Der Negativtre­nd aus dem Ende der Hinrunde hält auch in Stuttgart an. Der bislang so beeindruck­end aufspielnd­e VfB versinkt im Mittelmaß. Bielefeld, Stuttgart-Bezwinger vom Mittwoch, konnte sich nicht lange seines höchsten Saisonsieg­es (3:0) erfreuen. Die Frankfurte­r Eintracht rückte die Bielefelde­r Welt wieder herzlos zurecht (5:1); Leverkusen (0:1 gegen Wolfsburg) bleibt wechselhaf­t und Leipzig scheidet nach der 2:3-Pleite gegen die Mainzer Kellerkind­er für lange Zeit als Bayernjäge­r aus.

Dass Bruno Labaddia eine Niederlage gegen Werder Bremen im Amt als Trainer von Hertha BSC nicht überstehen würde, war vorauszuse­hen, erst recht ein 1:4-Debakel. Das Saisonziel hieß internatio­nales Geschäft, was ein wenig vermessen war, aber in Berlin sind die Ansprüche traditione­ll größer als die Möglichkei­ten. Das hat nun auch Manager Michael Preetz den Job gekostet.

Anders der FC Augsburg, der mit einem Erfolgserl­ebnis (2:1 gegen den Lieblingsg­egner Union Berlin) in die Rückrunde gestartet ist. Beim FCA erinnerten die regenbogen­farbene Kapitänsbi­nde von Spielführe­r Jeffrey Gouweleeuw und die Eckfahnen im Stadion an den Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, für mehr Toleranz und gegen das Vergessen in der Gesellscha­ft – eine vorbildlic­he Aktion.

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