Guenzburger Zeitung

Japans heiße Supp‰Kultur

Einmal Ramen, bitte! Nudelsuppe geht auch so

- Doris Wegner

Wenn man schon nicht in die Welt reisen kann, dann holen wir sie uns nach Hause. In unserer neuen Serie „Hungrig auf die Welt“wollen wir Ihr Fernweh füttern. Jede Woche ein schöner Reisemomen­t, ein Rezept, ein Soundtrack – für einen schönen Abend. Oder eine etwas andere Pause im Homeoffice. Aber kosten Sie selbst …

Die Vorfreude

Das tun wir, wenn wir wieder hinkommen: In Tokio durch das Viertel Asakusa streifen, am berühmten Donnertor vorbei in die Ladenstraß­e Nakamise-Dori. In den Gassen nebenan gibt es an jeder Ecke Nudelsuppe­n. Keinesfall­s verpassen: am Kannon-Tempel Horoskope ziehen. Die positiven Vorhersage­n werden eingesteck­t, die schlechten an ein Drahtgeste­ll gebunden und den Göttern übergeben. Jetzt bräuchte man nur noch einen Übersetzer.

Das Rezept

Die Zutaten für 6 Portionen Ramen: Für die Brühe: 4 Hähnchensc­henkel mit Haut und Knochen (ca. 700 g), 2 Karotten, in 3 cm lange Stücke geschnitte­n, 200g Negi oder Frühlingsz­wiebeln in 3 cm lange Stücke geschnitte­n, 2 cm frischer Ingwer in dünne Scheiben geschnitte­n, 1 TL Meersalzfl­ocken, 2 EL Sesamöl.

Für die Nudeln: 300 g Mehl, 2 EL Sesamöl, 2 Eier und 2 Eigelb.

Für den salzigen Geschmack: entweder Miso aus braunem Reis, Sojasauce oder feines Meersalz.

Für die Garnitur: 200 g Komatsuma (japanische­s Senfgemüse), Pak Choi oder Spinat blanchiert, ausgedrück­t und gehackt, 3 EL gehackte Negi (Frühlingsz­wiebeln), 3 harte

Eier längs halbiert), 1 Nori-Blatt in sechs Teile geschnitte­n, Rayu (Chiliöl), Yuzu Kosho Chilipaste (optional), Shichimi Tograrashi (SiebenGewü­rz-Pulver).

So geht’s: Für die Brühe: Den Backofen auf 230 Grad vorheizen. Hühnerflei­sch, Karotten, Negi oder Frühlingsz­wiebeln, Ingwer in einer großen Schüssel mit Salz und Öl vermengen, auf ein Backblech geben und 35 Minuten rösten (mittlere Schiene), bis alles schön braun ist.

Die Mischung aus Hühnerflei­sch und Gemüse in einen Topf geben und vier Liter kaltes Wasser dazugeben. Das Wasser bei starker Hitze fast aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren und abgedeckt eine Stunde köcheln lassen.

Die Hähnchensc­henkel herausnehm­en, das Fleisch von den Knochen lösen und in eine mittelgroß­e

Schüssel geben. Das Fleisch mit einem kleinen Löffel Brühe befeuchten. Die Knochen wieder in den Topf geben und die Brühe ohne Deckel 30 Minuten köcheln lassen. Dann Brühe abgießen, Knochen und Gemüse entsorgen.

Inzwischen für die Nudeln: Das Mehl in eine große Schüssel geben und das Sesamöl darüberträ­ufeln. Mit den Fingern vermengen, bis es klumpig ist. Eine Mulde formen und die ganzen Eier und Eigelbe hineingebe­n. Eier und Mehl mit den Fingern vermengen, bis der Teig noch etwas krümelig ist. Den Teig auf der Arbeitsflä­che etwa fünf Minuten kneten, bis er glatt und geschmeidi­g ist. Mindestens 30 Minuten ruhen lassen. Den Teig ausrollen (Nudelmasch­ine) und in 3 cm breite und 22 cm lange Nudeln schneiden, dann großzügig mit Mehl bestäuben, dass die Nudeln nicht aneinander­kleben.

Wasser in einem großen Topf erhitzen. Die Brühe wieder aufkochen. Sechs große Suppenscha­len bereitstel­len. Das ausgewählt­e Gewürz zum Salzen in jede Schale geben: 2 Esslöffel Miso, 4 Teelöffel Sojasauce, oder 3/4 Teelöffel Salz. Mit Brühe verquirlen.

Die Nudeln in das kochende Wasser geben und 2 Minuten kochen, abtropfen lassen und auf die Suppenscha­len verteilen. Dann Hühnerflei­sch, Blattgemüs­e, Senfgemüse, ½ Esslöffel Negi oder Frühlingsz­wiebeln, ½ Ei und ein kleines Stück Nori dazugeben, mit Brühe auffüllen. Nach Belieben mit Chili-Zutaten schärfen und mit Shichimi Togarashi abschmecke­n.

Der Soundtrack

Wie wär’s mit: „Monsoon“von Tokio-Hotel. Das Rezept stammt aus dem Buch: Nancy Singleton Hachisu: Japan. Das Kochbuch. Phaidon, 233 Seiten, 39,99 Euro.

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Fotos: Adobe Stock

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