Kaffee sollte teurer werden
Zu „Weshalb Kaffee teurer werden könnte“(Wirtschaft) vom 27. Januar: Der Titel dieses Artikels sollte wohl eher heißen „Weshalb Kaffee teurer werden sollte“. Zwar wird in einem Absatz erwähnt, dass nur fünf Prozent des Geldes, das der Endverbraucher zahlt, an die Plantagenarbeiter geht, aber was das für die unterbezahlten Arbeitskräfte bedeutet, wird angenehmerweise ausgespart. Durch den niedrigen Preis, den Kaffeebohnen, Bananen und andere Plantagenfrüchte erzielen, ist es für die meisten Campesinos unmöglich, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, geschweige denn eine Familie zu ernähren. Deswegen wechselt immer noch eine Großzahl von ihnen zur illegalen und gefährlichen Variante des Anbaus von Drogenpflanzen, die aufgrund ihres hohen Preises auf dem europäischen und nordamerikanischen Markt um einiges lukrativer sind. Anstatt einen autoritär regierten Staat wie China um ein Investitionsabkommen anzubetteln und dadurch die demokratischen und liberalen Werte der Europäischen Union zu verraten, sollte man sich eher um ein Handelsabkommen unter der Bedingung von fairen Löhnen mit dem lateinamerikanischen Markt kümmern. So erschließt man einen neuen großen und potenziell starken Markt und kann gleichzeitig etwas gegen Unterdrückung und Gewalt durch Drogenkartelle und die steigende Suchtproblematik tun.
Maya Erkelenz, Augsburg