CharitéChef erwartet Fortschritte
Er rechnet mit besseren Covid-19-Therapien
Berlin Der Vorstandsvorsitzende der Berliner Charité, Heyo K. Kroemer, rechnet mit baldigen Fortschritten bei der Behandlung von Covid-19-Patienten. „Ich gehe davon aus, dass wir (…) innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate Hinweise dafür bekommen, wie Menschen besser behandelt werden“, sagte der Pharmazeut und Pharmakologe am Donnerstag in Berlin und verwies unter anderem auf die Entwicklung von speziellen Antikörpertherapien in Deutschland für eine Covid-19-Erkrankung.
Die deutschen Universitätskliniken hatten sich im vergangenen März – gleich zu Beginn der Corona-Pandemie – zu einem Forschungsnetzwerk zusammengeschlossen und tauschen seitdem unter anderem Behandlungsdaten und Therapie-Erfahrungen zu Covid19-Patienten miteinander aus, um die Therapie-Ansätze zu verbessern. Koordiniert wird die vom Bundesforschungsministerium geförderte Initiative federführend von der Charité in Berlin.
Den Datenaustausch zwischen den Universitätskliniken nannte Krankenhaus-Chef Kroemer wichtig, da man immer noch nicht vorhersagen könne, wie im Einzelfall der Verlauf einer Covid-Erkrankung sein werde, sagte er. „Wir haben an der Charité zum Teil junge Patienten mit fatalen Verläufen gesehen, ohne dass wir das erklären konnten.“
Auch seitens des Bundes werden die Erkenntnisse über mögliche Therapie-Formen von Covid-19 genau analysiert. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) teilte mit: „Die Forschung arbeitet mit Hochdruck daran (…), dieser Pandemie Schritt für Schritt den Schrecken zu nehmen.“Sie bat aber auch um Geduld, was Behandlungsmöglichkeiten anbelangt. Forschung sei nämlich kein Hexenwerk, sondern nehme viel Zeit in Anspruch.