Boeck gehört zu den Wachstumschampions
Der hohe Automatisierungsgrad bei dem Leipheimer Werkzeughersteller trägt zum Erfolg bei
Leipheim Dass sich smarte Lösungen bezahlt machen, beweist die Boeck GmbH Leipheim mit ihren innovativen Werkzeugen rund um die Blech-Entgratung. Kundenindividuelle Produkte sind Standard, und das bei extrem kurzen Lieferzeiten. Möglich machen dies ständige Werkzeuginnovationen, der sehr hohe Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad sowie nicht zuletzt der eigene Sondermaschinenbau. Das junge Unternehmen ist nun von Focus und Statista in die Liste der 500 wachstumsstärksten Unternehmen Deutschlands aufgenommen worden.
Mit einem Umsatz im mittleren einstelligen Millionenbereich im Jahr 2019 und einem durchschnittlichen Jahreswachstum von 50 Prozent schaffte es Boeck auf Platz 136 im Gesamtranking, unter Firmen im deutschen Maschinen- und Anlagenbau sogar auf Platz 9. Das innovative Unternehmen aus Leipheim wird von den Ingenieuren Marc und Jochen Böck geführt. Die Brüder und ihr Experten-Team entwickeln und produzieren maßgeschneiderte Werkzeuglösungen für die Blechentgratung – vom Schlackeentfernen und Vorschleifen über Entgraten, Verrunden und Oxidentfernen bis hin zum Oberflächenfinish. „Wir sind sehr stolz, dass wir es in das Ranking geschafft haben – und dann auch noch mit einer so guten Platzierung. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, freut sich Geschäftsführer Marc Böck.
Bei Boeck sei „Industrie 4.0“nicht nur eine leere Phrase, sondern hier werde auf allen Ebenen Digitalisierung
gelebt, schreibt das Unternehmen. Das beginne mit der Suche nach Ansätzen, um die Prozesskette massiv zu reduzieren und Komplexität zu vermeiden. Als Beispiel nennt das Leipheimer Unternehmen das Auftragsmanagement: Mit Anlegen eines Kundenauftrags entstehen intelligente Artikel-Codes mit sämtlichen produktionsrelevanten
Informationen. Sie erzeugen automatisch digitale Arbeitspläne, ohne dass in der Arbeitsvorbereitung noch jemand Hand anlegen muss. Die Pläne sind maschinenlesbar und werden vollautomatisch auf die Maschinen gespielt.
Die Mitarbeiter überwachen die Anlagen, geben den Auftrag frei und führen Rüstanwendungen durch, falls das notwendig ist. Um die Rüstprozesse zu minimieren oder ganz zu vermeiden, verlagert Boeck so weit möglich Einstellarbeiten in die Maschinensoftware und arbeitet mit produktneutralen Schnittstellen. Zum Betrieb der vom hauseigenen Sondermaschinenbau konstruierten Anlagen setzt Boeck auf regenerative Energiequellen.
„Wir passen die Werkzeuge genau auf die Anforderungen unserer Kunden an. Dieser hohe Individualisierungsgrad wäre ohne Digitalisierung gar nicht oder nur mit extremem Aufwand möglich. Durch unsere automatisierten Prozesse sind die Eigenschaften unserer Werkzeuge, wie zum Beispiel Schlitzmuster, Lamellenabstand und so weiter, quasi per Knopfdruck veränderbar“, sagt Jochen Böck, Firmengründer und ebenfalls Geschäftsführer der Boeck GmbH.
Fast alle Bestellungen versendet Boeck noch am selben Tag. Damit die Kunden immer über den Stand ihres Auftrags informiert sind, hat das Unternehmen digitale Rechnungen mit einer integrierten Sendungsverfolgung eingeführt.
„Unsere Mitarbeiter besitzen eine hohe Technologieaffinität und sind immer offen für neue Wege. So schätzen sie auch den hohen Automatisierungsgrad und die flexiblen Arbeitszeiten. Bei uns wird nicht nach Gongschlag gearbeitet, sondern nach Notwendigkeit und auf Vertrauensbasis“, sagt Marc Böck. Einige der Anlagen lassen sich vom Smartphone aus bedienen. Damit die Maschine dann zum Arbeitsbeginn betriebsbereit ist, könne der Verantwortliche am Frühstückstisch die Vorheizphase starten und im Werk angekommen sofort mit der Fertigung beginnen, heißt es in einer Mitteilung des Leipheimer Unternehmens.
Boeck-Werkzeuge finden sich auf allen Kontinenten außer Afrika. Marc Böck sieht in allen Märkten weiterhin sehr große Wachstumschancen. Auch der neue Geschäftsbereich Holzwerkzeuge, der bis Ende 2021 aufgebaut werden soll, biete dafür enormes Potenzial.