Kämme für alle
Ich frage mich immer, wenn ich Werbung für Shampoo und Gesichtscreme sehe, wie viele tolle Lebensmittel denn eigentlich in die Produktion von Kosmetika fließen? Milch und Honig! Papaya-Extrakt und Aloe-Vera-Gel! Frische Kräuter und wertvolle Öle! Das ist laut Werbung ja in diesen Produkten drin. Und macht uns angeblich schöner.
Ich ertappe mich dabei immer bei dem Gedanken, ob die Leute, die sich diese teuren Cremes und Lotionen kaufen, auch gewillt sind, bei ihrem Essen auf gute Qualität zu achten. Ob sie sich Obst und Gemüse frisch zubereiten und nicht nur auf tiefgekühlte Fertig-Pizza zurückgreifen, weil es eben schneller geht.
Dabei, das habe ich neulich gelesen, geht es auch andersrum. Wie viele Dinge stecken in unseren Pflegeprodukten, bei denen niemand so genau wissen will, woher sie kommen?
Wussten Sie beispielsweise, dass Glycerin in Seifen meist aus Schlachtfetten hergestellt wird? Der Zusatz Elastin, der oft in Bodylotions steckt, wird in der Regel aus Tiersehnen gewonnen. In der Zahnpasta steckt Knochenmehl, und Hyaluronsäure in der Gesichtscreme stammt überwiegend aus Hahnenkämmen! Da liest sich der Stempel „vegan“auf manchen Verpackungen doch mit ganz anderen Augen!
Vielleicht könnte man einen Kompromiss finden? Mango und Honig doch lieber wieder essen. Kämme gerne wieder aus Horn herstellen, damit mehr vom Tier verwertet werden kann. Und wenn schon Hahn, dann zuallererst mal Wasserhahn, dann HahnentrittMuster auf dem Oberteil und keinen Hahnenkamm im Gesicht.