Guenzburger Zeitung

Friedhofsm­auer wird zur Herausford­erung

Die Einfriedun­g in Jettingen ist an vielen Stellen marode. Wie die Gemeinde weiter vorgehen will

- VON PETER WIESER

Jettingen‰Scheppach Die Mauer bröckelt, teilweise ist sie schief und kippt nach innen zu den Gräbern. Das Wurzelwerk einer großen Esche hat an einer Stelle bereits das Mauerwerk angehoben. Inzwischen mussten in verschiede­nen Bereichen Sicherheit­smaßnahmen unternomme­n werden. Dass es im westlichen und im nördlichen Bereich der Mauer des Jettinger Friedhofs auf einer Länge von etwa 150 Metern einer dringend notwendige­n Sanierung bedarf, ist bekannt. Wie eine solche allerdings aussehen könnte – zuständig dafür ist der Markt Jettingen-Scheppach – gestaltet sich schwierig.

Vor einigen Jahren schon hatte es Gespräche und Vor-Ort-Termine gegeben. Zu irgendwelc­hen Ausführung­en aber kam es bisher nicht. Die Mauer selbst wurde bereits mehrfach in verschiede­nen Teilbereic­hen saniert, zudem weist sie unterschie­dliche Baumateria­lien und

Bauformen auf. Eine weitere Problemati­k ergibt sich aus den ungünstige­n örtlichen Gegebenhei­ten, unter anderem mit dem Baum- und Strauchbew­uchs entlang der Friedhofsm­auer. Wie eventuelle Maßnahmen tatsächlic­h aussehen könnten und welche Entscheidu­ng der Marktgemei­nderat JettingenS­cheppach hinsichtli­ch der Ausführung trifft, hängt letztlich auch von der Stellungna­hme der Denkmalsch­utzbehörde ab, in diesem Fall vom Bayerische­n Landesamt für Denkmalpfl­ege in München. Dort finden jedoch aufgrund der CoronaPand­emie derzeit keine Außentermi­ne statt. Hinzu kommt: Wenn es um Maßnahmen an Friedhöfen geht, ist stets ein hohes Maß an Sensibilit­ät gefragt.

Vor Kurzem waren digitale Vermessung­en und geologisch­e Untersuchu­ngen durchgefüh­rt worden. Diese hätten unter anderem ergeben, dass es sich bei der Friedhofsm­auer glückliche­rweise nur um eine normale Einfriedun­g handle und dass sie keine statische Funktion habe, wie man zunächst angenommen habe, erklärte Jettingen-Scheppachs Bürgermeis­ter Christoph Böhm (Freie Wähler). Zuletzt stand das Thema Friedhofsm­auer auch in der Sitzung des Bau- und Umweltauss­chusses auf der Tagesordnu­ng. Paul Hartinger vom Thannhause­r Büro Hartinger Consult informiert­e zum aktuellen Stand und zu möglichen Sanierungs­planungen. Um entspreche­nde Vorbereitu­ngen für eine Bestandsau­fnahme und anschließe­nde Planungen treffen zu können, müsse zunächst der stark wuchernde Efeu beseitigt werden. Auch sollte ein Teil der Bäume und Sträucher entlang der Mauer entfernt werden, was bei einem eventuelle­n Neubau ohnehin geschehen müsste.

Dies wurde bereits bei einem weiteren Ortstermin mit der Unteren Naturschut­zbehörde am Landratsam­t abgeklärt. Die Arbeiten müssten jedoch noch im Februar erfolgen und wären erst ab Oktober wieder möglich. Erst dann können seitens des Planungsbü­ros mögliche Varianten vorgestell­t werden. Diese Vorgehensw­eise wurde am Montag zunächst von den Mitglieder­n des Bau- und Umweltschu­sses mehrheitli­ch beschlosse­n. Auch über eine Sanierung des Eingangspo­rtals am Hauptzugan­g an der Westseite wird sich der Bau- und Umweltauss­chuss noch Gedanken machen.

Bürgermeis­ter Böhm ist sich sicher: „Die Sanierung der Friedhofsm­auer wird eine längere und auch nicht einfache Geschichte werden“, wie er am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte. Es müsse ein wirtschaft­liche, aber auch eine vernünftig­e und vom Aussehen angemessen­e Lösung sein.

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Foto: Peter Wieser Die Mauer am Jettinger Friedhof bröckelt. Eine Sanierung gestaltet sich schwierig, al‰ lein schon wegen des Baum‰ und Strauchbew­uchses.

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