Friedhofsmauer wird zur Herausforderung
Die Einfriedung in Jettingen ist an vielen Stellen marode. Wie die Gemeinde weiter vorgehen will
JettingenScheppach Die Mauer bröckelt, teilweise ist sie schief und kippt nach innen zu den Gräbern. Das Wurzelwerk einer großen Esche hat an einer Stelle bereits das Mauerwerk angehoben. Inzwischen mussten in verschiedenen Bereichen Sicherheitsmaßnahmen unternommen werden. Dass es im westlichen und im nördlichen Bereich der Mauer des Jettinger Friedhofs auf einer Länge von etwa 150 Metern einer dringend notwendigen Sanierung bedarf, ist bekannt. Wie eine solche allerdings aussehen könnte – zuständig dafür ist der Markt Jettingen-Scheppach – gestaltet sich schwierig.
Vor einigen Jahren schon hatte es Gespräche und Vor-Ort-Termine gegeben. Zu irgendwelchen Ausführungen aber kam es bisher nicht. Die Mauer selbst wurde bereits mehrfach in verschiedenen Teilbereichen saniert, zudem weist sie unterschiedliche Baumaterialien und
Bauformen auf. Eine weitere Problematik ergibt sich aus den ungünstigen örtlichen Gegebenheiten, unter anderem mit dem Baum- und Strauchbewuchs entlang der Friedhofsmauer. Wie eventuelle Maßnahmen tatsächlich aussehen könnten und welche Entscheidung der Marktgemeinderat JettingenScheppach hinsichtlich der Ausführung trifft, hängt letztlich auch von der Stellungnahme der Denkmalschutzbehörde ab, in diesem Fall vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in München. Dort finden jedoch aufgrund der CoronaPandemie derzeit keine Außentermine statt. Hinzu kommt: Wenn es um Maßnahmen an Friedhöfen geht, ist stets ein hohes Maß an Sensibilität gefragt.
Vor Kurzem waren digitale Vermessungen und geologische Untersuchungen durchgeführt worden. Diese hätten unter anderem ergeben, dass es sich bei der Friedhofsmauer glücklicherweise nur um eine normale Einfriedung handle und dass sie keine statische Funktion habe, wie man zunächst angenommen habe, erklärte Jettingen-Scheppachs Bürgermeister Christoph Böhm (Freie Wähler). Zuletzt stand das Thema Friedhofsmauer auch in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses auf der Tagesordnung. Paul Hartinger vom Thannhauser Büro Hartinger Consult informierte zum aktuellen Stand und zu möglichen Sanierungsplanungen. Um entsprechende Vorbereitungen für eine Bestandsaufnahme und anschließende Planungen treffen zu können, müsse zunächst der stark wuchernde Efeu beseitigt werden. Auch sollte ein Teil der Bäume und Sträucher entlang der Mauer entfernt werden, was bei einem eventuellen Neubau ohnehin geschehen müsste.
Dies wurde bereits bei einem weiteren Ortstermin mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt abgeklärt. Die Arbeiten müssten jedoch noch im Februar erfolgen und wären erst ab Oktober wieder möglich. Erst dann können seitens des Planungsbüros mögliche Varianten vorgestellt werden. Diese Vorgehensweise wurde am Montag zunächst von den Mitgliedern des Bau- und Umweltschusses mehrheitlich beschlossen. Auch über eine Sanierung des Eingangsportals am Hauptzugang an der Westseite wird sich der Bau- und Umweltausschuss noch Gedanken machen.
Bürgermeister Böhm ist sich sicher: „Die Sanierung der Friedhofsmauer wird eine längere und auch nicht einfache Geschichte werden“, wie er am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte. Es müsse ein wirtschaftliche, aber auch eine vernünftige und vom Aussehen angemessene Lösung sein.