Guenzburger Zeitung

Wie ist Homeschool­ing?

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Helmut kennt diesen Witz:

‰Team

Die Lehrerin erklärt im Deutsch‰ unterricht, dass es auf viele Feinheiten ankommt. Z. B. heißt es nicht: „Das Pferd tut sprin‰ gen, sondern das Pferd springt; oder: Der Hund tut bellen, nein, der Hund bellt.“

„Wer weiß ein Beispiel?“Emma meldet sich: „Mein Bauch weht!“

Wer so viel Zeitung liest, der ist natürlich auch neugierig und möchte noch mehr erfahren. Die Jungen und Mädchen haben sich richtig gut auf meinen Besuch vorbereite­t und sich viele Fragen zu Capito und der Zeitung ausgedacht, die ich ihnen gerne nach und nach beantworte. Zum Beispiel, dass Capito auf Italienisc­h „Ich habe verstanden“heißt – und darum geht es ja bei der Kinderseit­e. Bei manchen Fragen komme ich auch ins Schwitzen. Etwa: „Wie lange dauert es, bis die Zeitung fertig ist?“, möchten die Kinder wissen. Schwer zu sagen! Rechnet man nur die Bauphase ein, dann dauert das in etwa neun Stunden. Aber an manchen Artikeln und Seiten wird auch über mehrere Tage gearbeitet – zählt man das auch dazu, wird die Rechnung etwas komplizier­ter. Eine genaue Antwort auf die Frage gibt es daher leider nicht.

Obwohl die Verbindung in die digitale Klasse etwas ruckelig ist, erfahre ich schnell, dass die Kinder sich richtig gut mit Wörtern

Jeden Tag trifft sich die 3. Klasse der Grundschul­e Kirchheim mit ihrer Lehrerin Jes‰ sica Thie zur Videokonfe­renz. Dabei besprechen sie zum Beispiel den „Satz des Ta‰ ges“, den Tagesplan oder sie sprechen über die Zeitung. Einmal war auch Lea Thies vom Capito‰Team dabei und ein anderes Mal gab es eine digitale Faschingsf­eier.

Clara

● „Ich finde es doof, dass Homeschool­ing stattfinde­t und ich viel lieber in die Schule gehen würde, weil dort die Lehrerin für mich da ist und ich mich besser konzentrie­ren kann. Zu Hause brauche ich oft den ganzen Tag für meine Hausaufgab­en und meine zwei Brüder lenken mich oft ab. Außerdem vermisse ich meine Klassenkam­eraden.“

● „Ich bin im Homeschoo‰ ling mehr abgelenkt und kon‰ zentriere mich in der Schule mehr.“

Liam Luisa

● „Ich finde es nicht schön weil man in der Schule besser lernen kann weil da kann man in der Pause mit Freundinne­n ein bisschen ratschen.“

● „Ich finde es mittel. Man kann schon vor 8 Uhr anfangen und das Mittagesse­n zu Hause es‰ sen. Aber man kann seine Freunde nicht sehen.“

● „Ich finde Homeschoo‰ ling gar nicht gut, ich brauche lange für die Aufgaben, weil ich ein bisschen trödel im Home‰ schooling.“

David Lukas

Frau Thie zeigt auch die App, über die die Kinder ihren Tagesund Wochenplan bekommen – da steht ganz schön viel drin. Wenn ein Kind mal nicht weiß, wie es die Aufgabe erledigen soll, gibt es auch täglich extra von 10 bis 11 Uhr eine Kindervide­osprechstu­nde mit Frau Thie. Und über Mail und Handy ist sie auch sonst immer erreichbar. „Die Kinder haben das Homeschool­ing raus, sie machen das wirklich gut“, sagt sie. Das Distanzler­nen klappe prima. Dass die Faschingsf­erien gestrichen wurden, finden daher alle unfair. Fasching hat die 3. Klasse aber trotzdem gefeiert – und zwar digital. Da war ich zwar nicht dabei, aber die Kinder haben mir ein total lustiges Bild davon geschickt.

Die Kinder und ich sprechen noch ein bisschen über das Homeschool­ing (siehe rechts) – und dann wirft mich das Programm plötzlich raus aus der Stunde. Das passt aber eigentlich ganz gut zu meinem Tagesplan. Schließlic­h muss ich ja nach dem Homeschool­ing noch Capito bauen, damit die Klasse wieder genug Stoff für den Start in einen neuen Tag hat. Während ich die Texte platziere, denke ich mir: Welchen Artikel die Jungen und Mädchen wohl davon am interessan­testen finden werden?

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Foto: dpa Sportlehre­r Oliver Engel hatte eine Idee: Seine Schüler laufen die Strecke bis nach Afrika.
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