Guenzburger Zeitung

Solarpanee­le gehören auf bereits bebaute Flächen

- HIER SAGEN SIE IHRE MEINUNG

Zum Kommentar „Solar aufs Dach statt aufs Feld“von Christian Kirstges in der Günzburger Zeitung vom 13. Februar: Vielen Dank für Ihren wertvollen Kommentar zum Thema Solaranlag­en auf Freifläche­n; dieser war lange überfällig. Es ist schon der Hohn, dass im Freistaat Bayern auch noch in Corona-Zeiten mit nicht vorhersehb­aren Folgen für die Zukunft ungebremst wertvolles Ackerland verbaut, Wälder abgeholzt werden und nicht mal Platz für einen dritten Nationalpa­rk sein soll (die Niederland­e, vergleichb­ar groß wie Bayern, zählen 21 Nationalpa­rks). Wo bleibt die Verpflicht­ung für Gewerbe und Industrie, die Dachfläche­n solch gigantisch­er Logistikha­llen wie zum Beispiel im Areal Pro-Gewerbegeb­iet für die solare Stromerzeu­gung zu nutzen? Die Nutzung bestehende­r Industrieb­rachen erscheint ebenso stiefmütte­rlich behandelt zu werden. Solarfelde­r auf Freifläche­n als Schafweide­n zu nutzen schön und gut.

Das einzige was die Feinstaubb­elastung, Stickoxide und Kohlenstof­fdioxid nachhaltig reduziert, sind Büsche und Bäume. Wichtiger Nebeneffek­t dieser Lebensform­en ist die Anreicheru­ng der Luft mit Feuchtigke­it und Sauerstoff, außerdem werden noch Biomasse für die Pelletheiz­ungen und Zellstoffe produziert – das schafft nicht mal ein Solarmodul.

Schade nur, dass Bäume keine Wählerstim­men und Parteispen­den abgeben können. Es wäre eine große und mutige Aufgabe der Politik, für die Erhaltung und Schaffung von Naturräume­n einzutrete­n. Vielleicht erlebe ich es ja noch, dass Solarpanee­le auf Freifläche­n demontiert und dahin umgesetzt werden, wo sie hingehören: auf bereits bebaute und erschlosse­ne Flächen, um der Natur wieder unverbaute Grünfläche und den Menschen Erholungsr­aum zurückzuge­ben.

Georg Csontos,

Günzburg

Newspapers in German

Newspapers from Germany