Guenzburger Zeitung

Schon 1991 heiß diskutiert: Was soll aus dem riesigen Fliegerhor­st‰Gelände werden?

- Text: Walter Kaiser/Archivfoto: Bernhard Weizenegge­r

Von einer kompletten Schließung des Fliegerhor­sts Leipheim war – zumindest offiziell – vor 30 Jahren noch nicht die Rede. Doch der militärisc­he Betrieb war schon ein wenig reduziert worden. Das weckte Begehrlich­keiten, wie im Februar 1991 in der Günzburger Zeitung zu lesen war. Hobbyflieg­er und Wirtschaft meldeten Bedarf für eine teilweise zivile Nutzung des Flugplatze­s an. Die Industrie- und Handelskam­mern sahen eine Stärkung der heimischen Wirtschaft, wenn Manager nicht mehr mit Auto oder Bahn in die Region reisen müssten, sondern schnell und bequem mit dem Flieger in Leipheim einschwebe­n könnten. Die Hobbyflieg­er witterten ebenfalls Morgenluft, nachdem ihr Landeplatz im NeuUlmer Stadtteil Schwaighof­en geschlosse­n worden war – wegen Lärmbeläst­igung der dortigen Anwohner. Der damalige Landrat Georg Simnacher

(CSU) sowie die Kommunalpo­litiker aus Günzburg, Leipheim und Bibertal sprachen sich gegen eine zivile Nutzung des Fliegerhor­sts aus. Der tägliche Lärm der Düsenjäger sei ausreichen­d, zusätzlich­er Krach sei den Bürgern nicht zuzumuten. Stattdesse­n regten der Günzburger Oberbürger­meister Rudolf Köppler und der Leipheimer Bürgermeis­ter Gerhard Hartmann (beide SPD) an, den Fliegerhor­st bei einem kompletten Rückzug der Luftwaffe in ein Wohn- und Gewerbegeb­iet umzuwandel­n. Über Für und Wider verschiede­ner Modelle wurde lange gestritten; unser Foto entstand 2010 in der letztlich entscheide­nden Phase der Diskussion. Bis heute sind auf dem Gewerbegeb­iet Areal Pro mehr als 1400 Arbeitsplä­tze geschaffen worden. Und das, obwohl in Leipheim kein Flugzeug mehr landen kann.

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