Schon 1991 heiß diskutiert: Was soll aus dem riesigen FliegerhorstGelände werden?
Von einer kompletten Schließung des Fliegerhorsts Leipheim war – zumindest offiziell – vor 30 Jahren noch nicht die Rede. Doch der militärische Betrieb war schon ein wenig reduziert worden. Das weckte Begehrlichkeiten, wie im Februar 1991 in der Günzburger Zeitung zu lesen war. Hobbyflieger und Wirtschaft meldeten Bedarf für eine teilweise zivile Nutzung des Flugplatzes an. Die Industrie- und Handelskammern sahen eine Stärkung der heimischen Wirtschaft, wenn Manager nicht mehr mit Auto oder Bahn in die Region reisen müssten, sondern schnell und bequem mit dem Flieger in Leipheim einschweben könnten. Die Hobbyflieger witterten ebenfalls Morgenluft, nachdem ihr Landeplatz im NeuUlmer Stadtteil Schwaighofen geschlossen worden war – wegen Lärmbelästigung der dortigen Anwohner. Der damalige Landrat Georg Simnacher
(CSU) sowie die Kommunalpolitiker aus Günzburg, Leipheim und Bibertal sprachen sich gegen eine zivile Nutzung des Fliegerhorsts aus. Der tägliche Lärm der Düsenjäger sei ausreichend, zusätzlicher Krach sei den Bürgern nicht zuzumuten. Stattdessen regten der Günzburger Oberbürgermeister Rudolf Köppler und der Leipheimer Bürgermeister Gerhard Hartmann (beide SPD) an, den Fliegerhorst bei einem kompletten Rückzug der Luftwaffe in ein Wohn- und Gewerbegebiet umzuwandeln. Über Für und Wider verschiedener Modelle wurde lange gestritten; unser Foto entstand 2010 in der letztlich entscheidenden Phase der Diskussion. Bis heute sind auf dem Gewerbegebiet Areal Pro mehr als 1400 Arbeitsplätze geschaffen worden. Und das, obwohl in Leipheim kein Flugzeug mehr landen kann.