Guenzburger Zeitung

Nächste Panne bei Impfstoffe­n?

FDP drängt Regierung zu Steuerverz­icht

- VON STEFAN LANGE

Berlin Zwar hat die Bundesregi­erung jetzt einen Sonderbeau­ftragten für das Thema Impfstoffe, doch gleichzeit­ig macht sie es Versorgern – Krankenkas­sen und Pflegevers­icherung – finanziell unnötig schwer. Denn es gibt seit Dezember eine EU-Richtlinie, die sie von der Zahlung der Mehrwertst­euer bei Impfstoffe­n, Impfzubehö­r und Dienstleis­tungen gänzlich befreien könnten. Die FDP-Bundestags­fraktion kritisiert, dass die Regierung von dieser Möglichkei­t noch immer keinen Gebrauch macht.

Das Ziel der EU-Richtlinie ist eindeutig: Über die Mehrwertst­euerregelu­ng soll „so bald wie möglich die Sicherstel­lung eines erschwingl­icheren Zugangs zu der Lieferung von Covid-19-Impfstoffe­n“gewährleis­tet werden. Rund 8,9 Milliarden Euro hat die Regierung eingeplant, um 635 Millionen Dosen Impfstoff zu kaufen. Bei 19 Prozent Umsatzsteu­er kommt da zunächst einmal eine ordentlich­e Summe zusammen.

„Eine Mehrwertst­euer auf den Impfstoff verteuert das Impfen unnötigerw­eise für Krankenkas­sen und Pflegekass­en, die anteilsmäß­ig die Kosten übernehmen müssen“, erklärt die Vorsitzend­e des Finanzauss­chusses, Katja Hessel (FDP). Sie fordert: „Die Bundesregi­erung hat in der Corona-Krise so viel falsch gemacht – jetzt sollte sie die Gelegenhei­t ergreifen, endlich etwas richtig zu machen.“Es sei nicht einzusehen, weshalb Leistungse­rbringer Geld zahlen sollen, das sie nicht zahlen müssten.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany