Mehr Platz für Unfälle als für Altersarmut
Zu den Artikeln „Zu schnell auf glatten Straßen unterwegs“und „Es droht die Armut im Alter“vom 12. Februar: Betrachtet man die beiden Artikel nebeneinander, so wundere ich mich als aufmerksame Leserin, aus welchen Gründen vonseiten der Redaktion Autounfällen viel mehr Aufmerksamkeit und Raum zugestanden wird als der Altersarmut. Der Artikel darüber umfasst gerade mal die Größe eines Leserbriefes. Einer bereits bestehenden und dramatisch zunehmenden Armut, die ganz einfach von den verantwortlichen Politikern zu verhindern wäre!
Die hochgelobte Grundrente bekommen nur die Rentner, die 33 Beitragsjahre nachweisen können und auch in denen sie nur zwischen 30 und 80 Prozent des durchschnittlichen Einkommens verdient haben. Erschwerend kommt hinzu, dass die geleisteten Beiträge aus Zeiten von Ausbildung, Arbeitslosigkeit und freiwilligen Jahren hierfür nicht angerechnet werden! Genauso erwähnenswert wäre es, dass es sich bei der maximalen Grundrente von 1250 Euro um eine Bruttorente handelt und davon noch Versicherungsbeiträge (circa elf Prozent) abgezogen werden!
Warum geht hier kein Aufschrei durch die Presse? Oder auch, dass gerade unionsgeführte Politiker sinnvolle Gesetzesänderungen verhindern!
Auch warum vonseiten der Politik nicht mal der Blick auf unsere Nachbarländer fällt, die die Thematik wesentlich besser angehen. Die Niederlande haben eine ungeprüfte Grundrente, Österreich zahlt seinen Rentnern 14 Beitragsmonate aus und die Beiträge wurden dort nicht zweckentfremdet aus der Kasse genommen!
Genügend Informationen könnten die sozialen Verbände sicherlich der Presse liefern. Wäre gerade in einem Wahljahr den Lesern gegenüber fair.
Paula Müller,
Günzburg