Panther wachen zu spät auf
Nach einem 1:4-Rückstand gegen Nürnberg kommen die Augsburger nur noch auf 3:4 heran und kassieren zweite Heim-Niederlage gegen die Franken
Augsburg Das war nicht nötig: Mit schwachen ersten 31 Minuten machten sich die Panther gegen die Nürnberg Ice Tigers selbst das Leben schwer. Mit 1:4 lag die Mannschaft von Trainer Tray Tuomie zu diesem Zeitpunkt zurück. Der AEV unterlag am Ende 3:4 (0:2, 2:2, 1:0) und kassierte die zweite Heimniederlage der Saison gegen die Franken nach dem 1:4 im Dezember.
Eine schlechte Nachricht aus Augsburger Sicht kam bereits vor der Partie aus der medizinischen Abteilung. Die Verletzung von Stammtorhüter Olivier Roy aus dem Match in Ingolstadt (3:2) erweist sich als schwerwiegend. Der Frankokanadier muss zwar am rechten Knie nicht operiert werden, fällt jedoch acht bis zehn Wochen aus. Hauptgesellschafter Lothar Sigl wird sich zusammen mit Trainer Tray Tuomie nach einem Ersatz umsehen. Vier Ausländerstellen haben die Panther noch offen und das Angebot ist vergleichsweise üppig. Doch der Klub muss sich sputen. Transfers in der Deutschen Eishockey-Liga sind nur noch bis 28. Februar möglich.
Markus Keller, der in Ingolstadt ab der 14. Minute ins Tor gerückt war und den Sieg festhielt, musste gestern von Anfang an ran. Und im ersten Drittel musste er bereits zweimal den Puck aus dem eigenen Netz fischen. Zuerst traf Thomas
Gilbert in Überzahl zum 1:0 (17.). Zwei Minuten später erhöhte Max Kislinger auf 2:0. Die Augsburger stürmten beherzt in Richtung Tigers-Tor, doch der finale Pass war meist nicht genau genug.
In einigen Szenen hatte allerdings der Nürnberger Schlussmann Niklas Treutle Glück, als er die Scheibe zwar nicht sah, aber doch irgendwie unter seinem Körper begrub. Dennoch
war die 2:0-Führung nach dem ersten Drittel verdient. Die Panther hatten jedoch schnell nach Wiederbeginn eine Antwort parat. Elf Sekunden nach dem Bully traf Verteidiger John Rogl per Direktabnahme zum 2:1. Die Franken, die bereits das erste Duell im Curt-FrenzelStadion 4:1 gewonnen hatten, blieben giftig. Ex-Nationalstürmer Patrick Reimer erhöhte auf 3:1. Es war das zweite Saisontor des Silbermedaillengewinners von Pyeongchang und zugleich der 359. Treffer des DEL-Rekordtorschützen. Ex-Panther Daniel Schmölz setzte das 4:1 darauf. Spencer Abbott mit dem zweiten AEV-Treffer hielt die Hoffnung am Leben, dass die Panther nicht leer ausgehen würden. „Das waren nicht unsere besten zwei Drittel der Saison“, sagte Coach Tuomie. Das schnelle 3:4 durch Thomas J. Trevelyan drei Minuten nach der zweiten Pause gab seiner Mannschaft weiteren Auftrieb. Neben Spencer Abbott gab Markus Keller dazu die Vorlage. Die Panther drängten mit Macht auf den Ausgleich und spielten Chance um Chance heraus. Tuomie erhöhte den Druck, schickte nur noch seine ersten drei Reihen aufs Eis. Phasenweise zeigten die Panther Powerplay bei numerischem Gleichstand.
Zwei Minuten vor dem Ende brachte der AEV-Coach einen sechsten Feldspieler für Torwart Keller, doch trotz bester Möglichkeiten fiel kein Treffer mehr. Die Augsburger waren zu spät aufgewacht. Gästecoach Franz Fischöder atmete erleichtert auf: „Es war gut, dass es dann zu Ende war. Denn wir waren ganz schön auf unseren Fersen gestanden.“
Keller – Lamb, Rogl; Tölzer, Haase; Bergman, Valentine; Sezemsky – Abbott, LeBlanc, Hafenrichter; Kristo, Stie ler, Trevelyan; Payerl, Clarke, Sternheimer; Miller, Lambacher, Eisenmenger (Sportchef Horst Heldt vom 1. FC Köln im Gespräch mit Journalisten. Die Kölner verloren ihr Bundesliga Spiel gegen den VfB Stuttgart 0:1.