Guenzburger Zeitung

Ein Spaziergan­g ins Moos

Eine Tour, bei der man sich mit dem Herbst anfreunden kann. Gemütlich geht es ohne Steigung und auf breiten Wegen zu den Sieben Quellen bei Garmisch, wo die Gräser in allen Gelbtönen leuchten.

- Von Doris Wegner

Wo soll man nur zuerst hinschauen? In das Moor, das sich jetzt in den schönsten Herbstfarb­en weit im Talboden erstreckt? Oder doch auf die Berge, auf denen schon der erste Schnee liegt und über deren Gipfel sich die Wolken dramatisch auftürmen? Eine Wanderung zu den Sieben-Quellen bei Eschenlohe versöhnt auf ganz sanfte Art damit, das der Herbst in diesem Jahr so schnell Einzug gehalten hat.

So reich wie die Rot- und Ockertöne im Moor sind auch die Möglichkei­t, mit denen die Wanderung zu den Sieben Quellen variiert werden können etwa zu den Kuhflucht-Wasserfäll­en oder zur Asam-Klamm. Schnell kann daraus auch eine tagesfülle­nde Runde werden. Ist Oberau der Ausgangspu­nkt verläuft der Weg erst mal ziemlich lange durch das breite Loisachtal. Ein Baum, ein Bänkchen, um die schöne Aussicht zu genießen. Viele weitere werden folgen – manche sind übrigens sogar überdacht –, manchmal muss man einfach kurz Innehalten und die Weite der Landschaft auf sich wirken lassen. Erst über Asphalt, dann über breite Schotterfo­rstwege geht es allmählich in den Wald hinein.

Es dauert ein wenig, bis der erste Moorteich auftaucht. Und natürlich wieder ein Bänkchen, diesmal unter Bäumen direkt am Wasser, das es hier überall einfach aus dem Boden zu drücken scheint. Überall kleine Rinnsale. Und wer genau hinschaut, sieht manchmal Luftblasen aufsteigen oder kleine konzentris­che Ringe. Schwupp, und dann sind sie wieder weg. Ein schöner Spaß, der nicht nur Kindern Freude macht. Schließlic­h sind es nur noch einige Minuten zu den eigentlich­en Sieben

Quellen. Eschenlohe liegt nur noch hinter einer Kuppe entfernt. Sieben Quellen? Tatsächlic­h soll es sich um eine einzige riesige unterirdis­che Quelle handeln. Bis zu 1000 Liter reinstes Trinkwasse­r kommen hier pro Sekunde aus dem Boden, kann man im Internet nachlesen.

Zurückzufü­hren sei dieses Phänomen auf eine unterirdis­che Verengung im Loisachtal. Aufgrund dieser Engstelle werde das Wasser nach oben gedrückt. Das ist als der Ursprung dieser schönen Moore, in denen sich die Bäume und die Wolken spiegeln, so still ruht der See. Und als ob es noch nicht idyllisch genug wäre, schwimmt in der Ferne ein Schwan. Der Herbst hat tatsächlic­h auch seine schönen Seiten.

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