Guenzburger Zeitung

San Jose spielt mit Sturm in Berlin

Eisbären empfangen den NHL-Klub

- Von Milan Sako

Berlin Im Sommer genoß Nico Sturm seinen großen Auftritt im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses. Der Stürmer hatte mit den Colorado Avalanche den Stanley Cup gewonnen. Einen Tag lang durfte er mit der wichtigste­n und bekanntest­en Eishockey-Trophäe der Welt seinen Erfolg in der Heimat feiern, im schönsten Saal der Stadt im Rathaus. Nun kehrt der 27-jährige Außen wieder nach Deutschlan­d zurück. Am Dienstag wird der Angreifer nun erstmals im Profiberei­ch in seinem Heimatland auf dem Eis stehen: Dann bestreitet er mit seinem neuen Team San Jose Sharks ein Testspiel bei den Eisbären Berlin (20 Uhr/live bei ProSieben Maxx).

In Kalifornie­n will sich Sturm eine neue Rolle erarbeiten. Bisher gilt er als Defensivst­ürmer, als harter Arbeiter, der vor allem die Toplinien des Gegners stoppen soll. „Eines meiner Ziele ist es, mir mehr Eiszeiten zu erarbeiten. Aber ich weiß, dass ich hart dafür ackern muss“, sagt Sturm.

Ein weiteres Ziel bleibt das Debüt in der Nationalma­nnschaft, die der gebürtige Augsburger im Aufwärtstr­end sieht. „Es scheint mir, dass das Viertelfin­ale für die deutsche Mannschaft das Minimalzie­l bei Olympia und auch bei den Weltmeiste­rschaften geworden ist“, sagte der Außenstürm­er in einem Video-Pressegesp­räch. Aus Termingrün­den kam er bislang noch nie im Nationaltr­ikot zum Einsatz. „Und das war eben nicht immer so. Wenn ich als kleines Kind Eishockey geschaut habe und Deutschlan­d gegen Kanada oder die USA gespielt hat, dann war eigentlich die Niederlage schon vorprogram­miert. Ich glaube, die Einstellun­g ist jetzt schon anders geworden.“Das Maximale anstreben, so wie es sonst die Nordamerik­aner vorleben, ist auch im deutschen Nationalte­am angesagt. Als Ursache für den Wandel sieht Sturm vor allem die starke Präsenz deutscher Profis in der NHL. „Man hat jetzt auch die Spieler, und das hilft natürlich“, sagte er. Leon Draisaitl hat sich bei den Edmonton Oilers in der weltbesten Eishockeyl­iga längst als Superstar etabliert. Verteidige­r Moritz Seider erhielt im Sommer die Calder Memorial Trophy für den besten Neuling. Stürmer Tim Stützle ist Leistungst­räger bei den Ottawa Senators, und in JJ Peterka und Lukas Reichel stehen inzwischen weitere deutsche Talente vor dem Durchbruch.

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Nico Sturm Foto: Siegfried Kerpf

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