Fast zehn Millionen Euro für die Grundschule Reisensburg
Im Sommer könnten die Bauarbeiten beginnen. Der Architekt stellt die Pläne im Günzburger Stadtrat vor.
Günzburg Ein wichtiger Schritt zum neuen Schulhaus in Reisensburg ist gemacht. Der Stadtrat Günzburg stimmte einstimmig den von Architekt Harald Tiefenbacher aus Augsburg vorgelegten Plänen zu. Start der umfangreichen Umbaumaßnahmen, für die aktuell 9,5 Millionen Euro angesetzt sind und Zuschüsse erwartet werden, könnte in den Sommerferien 2023 sein. Ein ausgeklügelter Plan erlaubt einen laufenden Schulbetrieb der zweizügigen Grundschule, die ein offenes Ganztagsangebot im direkten Anschluss an den stundenplanmäßigen Unterricht erhalten soll.
Im ersten Schritt entsteht ein zweigeschossiger Neubau südwestlich des bestehenden Schulgebäudes. Sobald dieses Gebäude fertig ist, ziehen die Klassen dorthin um und benutzen weiterhin Unterrichtsräume im Anbau. Im zweiten Schritt kann damit das bestehende Schulhaus saniert und erweitert werden. Im dritten Schritt werden der heutige Anbau und das westlich stehende Wohngebäude abgerissen. Die Schule besteht dann aus dem Neubau und dem sanierten jetzigen Hauptgebäude, die miteinander verbunden sind. Inklusive Außenanlagen mit Pausenhof, Spielgeräten und Sitzstufen soll Mitte 2027 alles fertig sein. Eine Passivhaushülle im Neubau, der in Holzbauweise entsteht, sowie eine gedämmte Holzfassade im Bestandsbau sollen die Heizkosten im Zaum halten. Auf die südlichen Dachflächen kommt eine Photovoltaikanlage.
Oberbürgermeister Gerhard Jauernig wies auf einen ganz besonderen Musik- und Mehrzweckraum
im Untergeschoss hin, der dank des Verbindungsgangs zur Herrenwaldhalle auch außerhalb von Schulzeiten von Vereinen genutzt werden könne. Der Musikverein Reisensburg darf sich hier also freuen. Architekt Harald Tiefenbacher wurden von den Sprecherinnen und Sprechern der Fraktionen förmlich mit Lob überschüttet. Martina Haltmayer (SPD) sprach von einem „Schmuckstück“, Sibylle Löhle (Freie Wähler) freute sich, dass eine Containerlösung während der Umbauzeit vermieden werden könne, Margit Werdich-Munk (CSU) sah ein „großartiges Gebäude für die Kinder kommen, in dem Lernen Spaß mache“. Ein Kompliment machten Martin Endhardt (GBL/Grüne), Johann Kaltenecker (UWB) und Hans-Georg Kithil (FDP), die Vorrednerinnen hatten schon alles gesagt.
Günzburg würde das Waldbad gerne mit Bundesmitteln sanieren. Gerade noch rechtzeitig vor dem Bewerbungsende zum 30. September wurde ein einstimmiger Beschluss gefasst, dass Interesse bekundet wird. 476 Millionen Euro stellt der Bund zur Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur zur Verfügung, die Sanierung von Schwimmhallen und Sportstätten steht im Fokus. In Freibädern wird ein Plus an Barrierefreiheit, eine möglichst klimaneutrale Wärmeversorgung, aber auch das Einsparen von Wasser, Chemikalien und anderen Ressourcen gefördert. Die Entscheidung, ob das WaldbadProjekt gefördert wird, trifft der Haushaltsausschuss des Bundestags.
Unerwartet erfreulich gestaltete sich für die Stadt Günzburg die Jahresrechnung für das Jahr 2021, die Kämmerin Heidi Henseler dem Stadtrat präsentierte. Ganz entgegen dem Haushaltsplan konnte im Verwaltungshaushalt ein Überschuss in Höhe von 3,84 Millionen Euro erwirtschaftet werden, der als Zuführungsrate in den Vermögenshaushalt floss.
Eigentlich war man von einem Minus in Höhe von 1,97 Millionen Euro ausgegangen. Die Mehreinnahmen waren vor allem der Gewerbesteuer zu verdanken, die von 8,3 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 11,8 Millionen Euro anstieg. Auch die Einkommensteuereinnahmen
erholten sich von der leichten Delle des ersten Pandemiejahres 2020.
Im Vermögenshaushalt war am Jahresende 2021 ebenfalls noch Geld übrig, 1,2 Millionen gingen in die Rücklage. Grund dafür ist, dass von den 14,4 Millionen Euro Investitionsvolumen laut Plan immerhin 6,3 Millionen Euro gar nicht benötigt wurden. Der Schuldenstand verringerte sich zum Jahresende 2021 auf 6,4 Millionen Euro, während die Rücklagen auf 5,9 Millionen anwuchsen. Der Verwaltungshaushalt 2021 schloss mit einem Volumen in Höhe von 46,8 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt mit 9,7 Millionen Euro. Auch für die Armenstiftung war die Jahresrechnung fertig, hier konnten 2200 Euro Überschuss verbucht werden. Einen weiteren Überschuss gab es bei der Heiliggeist-Spitalstiftung. Das Altenheim erzielte einen Überschuss von 140.000 Euro bei einem Volumen von 4,5 Millionen Euro in der Gewinn-und-VerlustRechnung. Das unerwartet gute Jahresergebnis auf der ganzen Linie wurde vom Stadtrat einstimmig bestätigt.