Diesmal steht der VfR Jettingen im Regen
Die Summe aus kleinen Nachlässigkeiten und umstrittenen Spielsituationen sorgt für die 1:2-Heimniederlage.
Jettingen Eine bittere Heimniederlage erlitten haben die BezirksligaFußballer des VfR Jettingen. Das 1:2 (0:1) gegen den SV Wörnitzstein-Berg war vermeidbares, aber nicht gänzlich unverdientes Resultat aus Verletzungspech, einer schwachen ersten Halbzeit und zwei unglücklichen Entscheidungen von Schiedsrichter Raphael Fickler.
Bei miesem Wetter und schwierigen Platzverhältnissen waren im Sportpark am Schindbühel kaum gute Kombinationen möglich. Zudem mussten die Jettinger ihr Abwehr-Prunkstück personalbedingt umbauen und verloren deshalb erkennbar an Kompaktheit. VfRTrainer Konrad Nöbauer sollte nach dem Schlusspfiff sagen: „Wir waren defensiv in spielentscheidenden Szenen anfällig.“
Wirklich überraschend kam es jedenfalls nicht, dass die Wörnitzsteiner zunächst das Kommando übernahmen. Sie gingen durch Daniel Habersatter (25.) auch verdientermaßen in Führung. Bis zum Pausenpfiff hätten sie ihren knappen Vorsprung durchaus in einen komfortablen wandeln können, im Abschluss jedoch blieben die Gäste blass. Jettingen dagegen setzte nur ganz wenige Akzente.
Als beide Teams in der Kabine waren, ließ der Unparteiische aufgrund des Starkregens Zweifel aufkommen, ob er die Partie noch fortsetzen würde. Fast eine dreiviertel Stunde dauerte die Unterbrechung. Zeit genug für Nöbauer, die Taktik zu ändern. Er tat es erfolgreich, denn mit Wiederbeginn gingen die Jettinger viel früher drauf, eroberten so manchen Ball und waren insgesamt besser. Dennoch mussten sie eine Weile auf den Ausgleich warten. Nico Di Doi besorgte schließlich das 1:1 (61.).
Vielleicht reagierten die jungen Aufsteiger ein wenig zu euphorisch auf diesen Ausgleichstreffer. Waren sie kurz zuvor noch total tonangebend gewesen, öffneten sie in ihrem Offensivdrang nun wieder Lücken für Konter. Sie vernachlässigten ohne Not die defensive Ordnung, Wörnitzstein befreite sich vom Druck, suchte seine eigene Chance – und bekam einen Elfmeter, den wahrscheinlich nicht jeder Schiedsrichter pfeift und den womöglich auch Fickler ohne entsprechenden Hinweis seines Assistenten an der Seitenlinie nicht gegeben
hätte. „Man kann ihn aber geben“, brummelte Nöbauer nach der etwas missglückten Grätsche von Lukas Fischer sportlich fair. Wie auch immer: Alexander Musäus verwertete die unverhoffte Gelegenheit zum 1:2 (79.).
Viel klarer als jene Szene im Strafraum der Gastgeber war dann die strafstoßwürdige Aktion auf der anderen Seite des Spielfeldes. Hier unterlief den Gästen – übrigens auch nach ihrer Selbsteinschätzung – ein klares Foul an Nico Fritz (84.). Diesmal jedoch verweigerte der Schiedsrichter den Pfiff
und Jettingen trottete wenige Minuten später ohne Punkte in die Kabine.
Nachdem er seinen ersten Ärger über den Ausgang der Begegnung verdaut hatte, räumte Nöbauer ein, die Seinen hätten sich das Ergebnis ein Stück weit selbst zuzuschreiben. „Wir hatten in der ersten Halbzeit aufgrund der Personalumstellungen nicht den erhofften Zugriff auf den Gegner und ließen deshalb die gewohnt kompakte Ordnung vermissen“, urteilte er. Das Aufbäumen und den insgesamt wesentlich besseren Auftritt
seiner Fußballer in der zweiten Halbzeit würdigte der Coach dagegen positiv.
VfR Jettingen: Nagel, Fischer, D. Heidenberger (73. G. Heidenberger), Brendle, Findler (57. Weng), Pflieger, Di Doi (84. Forster), Mayer, Fritz, Bartenschlager (46. Ocker), Paulheim (46. Kölzer)
SV Wörnitzstein-Berg: Müller, Bobinger, Dietrich, Müller, Krez, Bschor, Habersatter (55. Amini), Märtins, Hoser (83. Shala), Musaeus, Zausinger (76. Färber)
Schiedsrichter: Fickler (Pfaffenhausen) Tore: 0:1 Habersatter (25.), 1:1 Di Doi (61.), 1:2 Musäus (79./Foulelfmeter)
Zuschauer: 200