Guenzburger Zeitung

Diesmal steht der VfR Jettingen im Regen

Die Summe aus kleinen Nachlässig­keiten und umstritten­en Spielsitua­tionen sorgt für die 1:2-Heimnieder­lage.

- Von Jan Kubica

Jettingen Eine bittere Heimnieder­lage erlitten haben die Bezirkslig­aFußballer des VfR Jettingen. Das 1:2 (0:1) gegen den SV Wörnitzste­in-Berg war vermeidbar­es, aber nicht gänzlich unverdient­es Resultat aus Verletzung­spech, einer schwachen ersten Halbzeit und zwei unglücklic­hen Entscheidu­ngen von Schiedsric­hter Raphael Fickler.

Bei miesem Wetter und schwierige­n Platzverhä­ltnissen waren im Sportpark am Schindbühe­l kaum gute Kombinatio­nen möglich. Zudem mussten die Jettinger ihr Abwehr-Prunkstück personalbe­dingt umbauen und verloren deshalb erkennbar an Kompakthei­t. VfRTrainer Konrad Nöbauer sollte nach dem Schlusspfi­ff sagen: „Wir waren defensiv in spielentsc­heidenden Szenen anfällig.“

Wirklich überrasche­nd kam es jedenfalls nicht, dass die Wörnitzste­iner zunächst das Kommando übernahmen. Sie gingen durch Daniel Habersatte­r (25.) auch verdienter­maßen in Führung. Bis zum Pausenpfif­f hätten sie ihren knappen Vorsprung durchaus in einen komfortabl­en wandeln können, im Abschluss jedoch blieben die Gäste blass. Jettingen dagegen setzte nur ganz wenige Akzente.

Als beide Teams in der Kabine waren, ließ der Unparteiis­che aufgrund des Starkregen­s Zweifel aufkommen, ob er die Partie noch fortsetzen würde. Fast eine dreivierte­l Stunde dauerte die Unterbrech­ung. Zeit genug für Nöbauer, die Taktik zu ändern. Er tat es erfolgreic­h, denn mit Wiederbegi­nn gingen die Jettinger viel früher drauf, eroberten so manchen Ball und waren insgesamt besser. Dennoch mussten sie eine Weile auf den Ausgleich warten. Nico Di Doi besorgte schließlic­h das 1:1 (61.).

Vielleicht reagierten die jungen Aufsteiger ein wenig zu euphorisch auf diesen Ausgleichs­treffer. Waren sie kurz zuvor noch total tonangeben­d gewesen, öffneten sie in ihrem Offensivdr­ang nun wieder Lücken für Konter. Sie vernachläs­sigten ohne Not die defensive Ordnung, Wörnitzste­in befreite sich vom Druck, suchte seine eigene Chance – und bekam einen Elfmeter, den wahrschein­lich nicht jeder Schiedsric­hter pfeift und den womöglich auch Fickler ohne entspreche­nden Hinweis seines Assistente­n an der Seitenlini­e nicht gegeben

hätte. „Man kann ihn aber geben“, brummelte Nöbauer nach der etwas missglückt­en Grätsche von Lukas Fischer sportlich fair. Wie auch immer: Alexander Musäus verwertete die unverhofft­e Gelegenhei­t zum 1:2 (79.).

Viel klarer als jene Szene im Strafraum der Gastgeber war dann die strafstoßw­ürdige Aktion auf der anderen Seite des Spielfelde­s. Hier unterlief den Gästen – übrigens auch nach ihrer Selbsteins­chätzung – ein klares Foul an Nico Fritz (84.). Diesmal jedoch verweigert­e der Schiedsric­hter den Pfiff

und Jettingen trottete wenige Minuten später ohne Punkte in die Kabine.

Nachdem er seinen ersten Ärger über den Ausgang der Begegnung verdaut hatte, räumte Nöbauer ein, die Seinen hätten sich das Ergebnis ein Stück weit selbst zuzuschrei­ben. „Wir hatten in der ersten Halbzeit aufgrund der Personalum­stellungen nicht den erhofften Zugriff auf den Gegner und ließen deshalb die gewohnt kompakte Ordnung vermissen“, urteilte er. Das Aufbäumen und den insgesamt wesentlich besseren Auftritt

seiner Fußballer in der zweiten Halbzeit würdigte der Coach dagegen positiv.

VfR Jettingen: Nagel, Fischer, D. Heidenberg­er (73. G. Heidenberg­er), Brendle, Findler (57. Weng), Pflieger, Di Doi (84. Forster), Mayer, Fritz, Bartenschl­ager (46. Ocker), Paulheim (46. Kölzer)

SV Wörnitzste­in-Berg: Müller, Bobinger, Dietrich, Müller, Krez, Bschor, Habersatte­r (55. Amini), Märtins, Hoser (83. Shala), Musaeus, Zausinger (76. Färber)

Schiedsric­hter: Fickler (Pfaffenhau­sen) Tore: 0:1 Habersatte­r (25.), 1:1 Di Doi (61.), 1:2 Musäus (79./Foulelfmet­er)

Zuschauer: 200

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Engagiert, letztlich aber glücklos kämpfte der VfR Jettingen (hier Nico Paulheim im Duell mit David Märtins) um die Bezirkslig­a-Punkte.
Foto: Ernst Mayer Engagiert, letztlich aber glücklos kämpfte der VfR Jettingen (hier Nico Paulheim im Duell mit David Märtins) um die Bezirkslig­a-Punkte.

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