Ein ganz bitteres Derby-Erlebnis
Landesligist TSV Niederraunau führt gegen den TSV Ottobeuren mit bis zu fünf Toren Differenz – und verliert 29:30.
Krumbach Das Landesliga-Derby war jederzeit knapp, es war heiß umkämpft – doch am Ende standen die Handballer des TSV Niederraunau trotz des Heimvorteils im Schulzentrum Krumbach ohne Punkte da. 29:30 endete die Partie gegen den TSV Ottobeuren. Zum Seitenwechsel hatten die Mittelschwaben noch mit vier Treffern Vorsprung geführt.
Die Vorzeichen für das Derby gegen die Mannen aus dem Allgäu waren auf Niederraunauer Seite gemischt. Zwar kehrten Gabriel Scholz und Vincent Hegenbart ins Team zurück und eröffneten Coach Johannes Rosenberger mehr Möglichkeiten im Rückraum. Dafür startete Top-Torschütze Moritz Kornegger krankheitsbedingt geschwächt und Adrian Thalhofer fiel komplett aus.
Die 400 Zuschauer sahen einen sehr guten Start der Raunauer Jungs. Tore von Florian Rothermel, Oliver Blösch und Vincent Hegenbart brachten die Gastgeber schnell 5:1 in Führung. In der Folge fing sich Ottobeuren und konnte zwischenzeitlich zum 8:8 ausgleichen. Anschließend jedoch zeigten die Hausherren bis zur Halbzeit eine geschlossene Abwehrleistung mit einem starken Jakov Sumic im Tor. Dadurch gelangen Niederraunau schnelle und einfache Tore über die mit Jakob Eheim und Moritz Kornegger besetzte rechte Angriffsseite. Die 16:12-Halbzeitführung war schön und verdient herausgespielt.
Auch der Anfang der zweiten Halbzeit war erfolgreich und bis zur 40. Minute konnte der Vorsprung gehalten, zweimal gar auf fünf Tore Differenz ausgebaut werden. Dennoch war allen Beteiligten bewusst, dass noch ein richtig hartes Stück Arbeit bevorstehen würde. Durch den eingewechselten Rückraumschützen Asim
Kapic gewann Ottobeuren an Stärke und durch zwei glückliche Tore von Fabian Nägele konnte der Gast relativ schnell zum 22:22 ausgleichen (44.). Die Rauner Jungs erlaubten sich in dieser Phase technische Fehler im Angriff und dazu vereitelte Ottobeurens Keeper Daniel Laszlo einige gute Wurfchancen. Nun rannten die Männer von Trainer Johannes Rosenberger einem Ein- bis Zwei-Tore-Rückstand hinterher. Durch drei dumme Zwei-Minuten-Strafen in den letzten acht Minuten dieser Begegnung mussten die Raunauer zusätzlich immer wieder in Unterzahl agieren.
Trotzdem zeigten sie sich kämpferisch und glichen noch zweimal aus (zum 25:25 und letztmals zum 27:27). Mit zwei schnellen Toren baute Marcel Heil den Gäste-Vorsprung neu auf, das 27:29 konnte Niederraunau nicht mehr wettmachen. Das finale Tor der Gastgeber erzielte Jakob Eheim, der alle seine sechs Würfe verwertete.
Nach Einschätzung der Niederraunauer Verantwortlichen war es eine bittere und möglicherweise auch vermeidbare Niederlage, da man sich als absolut gleichwertig mit dem Allgäuer Nachbar gesehen hatte.
Das Erlebnis gilt es, jetzt aus den Köpfen zu bekommen. Zum nächsten Spiel fahren die Rauner Jungs als Außenseiter nach Dietmannsried, das vergangene Saison beide Begegnungen mit den Mittelschwaben gewonnen hatte. (AZ) TSV Niederraunau Sumic, Klaußer; Ugur (2), Rothermel (3), Kornegger (3), Mutzel, Schäfer (1), Eheim (6), Egger (1), O. Blösch (7), Hegenbarth (2), Scholz (4/2), N. Blösch