Guenzburger Zeitung

Einen Beruf finden, der Spaß macht

Was ist dein Traumjob? Diese Frage ist für manche gar nicht so leicht zu beantworte­n. Andrea Nahles findet zu der Frage nach der richtigen Arbeit eine Sache besonders wichtig.

- Von Michael Donhauser

Ich werde Polizistin! Manche wissen schon ganz genau, was sie später als Beruf machen wollen. Andere sind sich da noch nicht so sicher. Andrea Nahles kennt sich mit dem Thema Berufe aus. Sie leitet eine wichtige Organisati­on in Deutschlan­d: die Bundesagen­tur für Arbeit. Hier erzählt sie, wie man den besten Beruf für sich findet. Außerdem nennt sie ein Beispiel, warum manche Menschen mehr und andere weniger verdienen.

Was wollten Sie als Kind werden? Andrea Nahles: Das war mir nicht ganz klar. Aber ich habe gemerkt: Ich bin gut mit Sprache, ich kann gut reden. Ich habe keine große Angst, vor anderen Leuten zu reden. Ich lese gerne, also irgendwas mit Sprache.

Wie findet man den besten Beruf für sich?

Andrea Nahles: Ich denke, man sollte sich selbst die Frage stellen: Was macht mir am meisten Spaß? Was kann ich gut? Wenn man da eine Idee hat, ist das schon der richtige Weg zu dem Beruf, den man sucht. Wenn man unsicher ist, kann man zum Beispiel ein Praktikum machen. Also einfach mal reinschaue­n in einen bestimmten Beruf, um zu sehen: Gefällt einem das oder nicht?

Warum ist es überhaupt wichtig, eine Arbeit zu haben?

Andrea Nahles: Erst mal ist es sehr schön, wenn man etwas erschafft oder wenn man etwas gemeinsam erreicht, sich Ziele steckt und die dann schafft. Ich denke, es ist auch wichtig, dass man etwas Sinnvolles macht, was einen froh macht. Und es ist wichtig, dass man auch

Geld verdient, denn man will sich ja vielleicht auch etwas kaufen. Man möchte vielleicht in einer schönen Wohnung leben. Gleichzeit­ig braucht man Geld, um davon leben zu können, sich etwas zu essen zu kaufen. Aus diesen Gründen ist es wichtig, Arbeit zu haben.

Warum bekommen manche Menschen ganz viel Geld, andere aber nur ziemlich wenig, obwohl sie genauso lang arbeiten?

„Ich denke, es ist auch wichtig, dass man etwas Sinnvolles macht.“

Andrea Nahles: Das ist eine gute Frage. Ich will es mal an einem Beispiel erklären: Es gibt vielleicht einen Gärtner, der sehr schöne Vorgärten macht, Blumen einpflanzt, Hecken schneidet. Er hat viel zu tun. Aber wenn er abends nach Hause geht, hat er seine Arbeit gemacht und hat Freizeit. Dann gibt es vielleicht einen Unternehme­r, der eine Fabrik leitet mit vielen hundert Menschen, die dort arbeiten.

Was ist der Unterschie­d?

Andrea Nahles: Wenn der Unternehme­r eine falsche Entscheidu­ng trifft, gefährdet er damit vielleicht die Arbeitsplä­tze seiner Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r. Deswegen hat er mehr Verantwort­ung. Er muss sehr viel mehr Abwägungen treffen, sich mehr Gedanken machen und auch viel genauer überlegen, was er tut. Deswegen hat der Unternehme­r vielleicht in der Stunde etwas mehr Geld als der Gärtner. Beide machen eine wichtige Arbeit, aber es ist doch noch mal ein Unterschie­d. (dpa)

 ?? Foto: Daniel Karmann, dpa ?? Andrea Nahles kennt sich mit dem Thema Berufe aus.
Foto: Daniel Karmann, dpa Andrea Nahles kennt sich mit dem Thema Berufe aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany