Hochwasser: Der beste Weg, um zu helfen
Für die Bewohner der Hammerschmied-Siedlung in JettingenScheppach ist es eine Katastrophe. Am Tag der Deutschen Einheit haben Wassermassen aus heiterem Himmel und innerhalb weniger Minuten die Gebäude von etwa 40 Haushalten geflutet. Erbarmungslos und ohne Vorwarnung. Das Wasser hat den Bewohnern einen Teil ihres Hab und Guts geraubt, ihnen kaputte Geräte und Heizungsanlagen und braunen Schlamm im Keller beschert. Die Schäden gehen in den Millionenbereich. Besonders bitter für diese Menschen: Da das Gebiet als Hochwassergebiet ausgewiesen ist, konnten sie ihre Häuser nicht gegen einen solchen Schaden versichern. Sie müssen jetzt die Kellerwände wieder trocken bekommen bei den aktuellen und weiter steigenden Energiekosten eine gewaltige Herausforderung. Nur allzu verständlich ist, wenn die Betroffenen wütend sind und einen Schuldigen für ihr Dilemma verlangen. Doch die Suche danach, ob Fehler gemacht wurden und wer eventuell zur Rechenschaft gezogen werden könnte, wird viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Bewohner müssen sich darauf einstellen, dass die Regulierung ihrer Schadensersatzansprüche ewig dauert.
Wie gut tut es da, dass die Gemeinde Jettingen-Scheppach ihre Bewohner nicht alleine lässt. Die Verwaltung hat sich innerhalb kurzer Zeit ein Mittel überlegt, wie sie den Betroffenen möglichst schnell und unkompliziert helfen kann. Sie plant ein Konto einzurichten, auf das Mitbürger Geld spenden können, das die Kommune dann unbürokratisch an die Hochwasser-Opfer ausschüttet. Das ist der richtige Weg und ein tolles Signal. Jeder hat jetzt die Chance, Solidarität zu zeigen, zu beweisen, dass im Notfall der Zusammenhalt vor dem viel beschimpften Egoismus unserer Zeit kommt. Wie schnell jeder selbst in eine so missliche Lage kommen kann, dürfte spätestens jetzt klar geworden sein. Dann wären wir selbst auch froh, wenn ganz unbürokratisch Hilfe angeboten würde.