Der Arbeitsmarkt bleibt stabil
Die Lage im Landkreis Günzburg hat sich im Vergleich zum August leicht verbessert. Die Arbeitslosenquote liegt im September bei 1,9 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen sank.
Landkreis Günzburg Die Arbeitslosenquote im Landkreis Günzburg beträgt im September erneut 1,9 Prozent (Vormonat 1,9 Prozent) und liegt sogar unter dem Vorjahreswert von 2,0 Prozent. Derzeit sind 1.386 Menschen ohne Arbeit gemeldet. Das sind 60 weniger als vor einem Monat und 105 weniger als vor einem Jahr. 101 Arbeitslose besitzen die ukrainische Staatsangehörigkeit.
Trotz schwierig werdender Bedingungen nimmt die Beschäftigung weiter zu. Nach den neuen Beschäftigungsdaten stieg im Landkreis die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten von März 2021 auf März 2022 um 1794 (Anstieg um 3,3 Prozent). In diesem Monat haben wieder viele ehemalige Schülerinnen und Schüler sowie Studierende eine Ausbildung oder Beschäftigung angetreten und meldeten sich deshalb aus der Arbeitslosigkeit ab. So geht in der Gruppe der 15- bis 25-Jährigen die Arbeitslosigkeit um 43 beziehungsweise 21,6 Prozent deutlich zurück. Für den Oktober wird eine Fortsetzung der Entwicklung erwartet, da sich dann auch die Studierenden zum Semesterbeginn abmelden,“berichtet Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth. „Die Arbeitgeber suchen weiter intensiv nach Arbeitskräften, insbesondere nach Fachkräften.
Bei der Arbeitsagentur ist der Bestand an Arbeitslosen aktuell im Vergleich zum August 2022 um 46 auf 804 (minus 210 zum Vorjahresmonat) gesunken. Im Jobcenter Günzburg sank die Arbeitslosenzahl zum Vormonat um 14 auf 582 Personen (Vorjahresmonat plus 105). Seit dem 1. Juni 2022 haben geflüchtete Menschen aus der Ukraine Anspruch auf Leistungen nach dem Zweiten bzw. Zwölften Sozialgesetzbuch (SGB II bzw. SGB XII) und werden durch die regionalen Jobcenter betreut. „Viele Geflüchtete aus der Ukraine besuchen bereits einen Sprach- bzw. Integrationskurs. Während dieser Zeit gelten sie als Arbeit suchend“, erklärt Richard Paul. „Grundsätzlich ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit, beziehungsweise die gestiegene Anzahl der bei den Jobcentern gemeldeten Personen, insbesondere mit der Betreuung der ukrainischen Geflüchteten zu erklären.“
Im September haben sich 522 Personen arbeitslos gemeldet, davon kamen 225 aus einer Beschäftigung und 96 aus einer Ausbildung oder Weiterbildungsmaßnahme. Im Gegenzug konnten 579 die Arbeitslosigkeit beenden, 216 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf und 134 begannen eine Aus- oder Weiterbildung. Unternehmen nutzen auch weiterhin das Kurzarbeitergeld um ihre Beschäftigten zu halten. Da die Betriebe bis zu drei Monate im Nachgang abrechnen können, liegen verlässliche Daten erst mit einem längeren zeitlichen Verzug vor. Der aktuelle Trend lässt sich am besten an den monatlich neu eingegangenen Anzeigen ablesen.
Bis zum 26. September 2022 gingen für den aktuellen Monat für den Landkreis Günzburg drei neue Anzeigen für die konjunkturelle Kurzarbeit für 18 Beschäftigte ein. Im August wurden vier Anzeigen für 14 Beschäftigte eingereicht.
Im September wurden 331 neue Arbeitsstellen gemeldet, neun weniger als im August und acht weniger als vor einem Jahr. Im Stellenpool der Arbeitsagentur sind derzeit im Landkreis Günzburg 1.728 freie Arbeitsstellen (99 weniger als vor einem Monat und 167 mehr als im Vorjahr). Bei rund 74 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher. Dagegen sind nur knapp 51 Prozent der Arbeitslosen Fachkräfte oder Spezialisten. Für 1.284 Stellen werden Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerinnen in Vollzeit und für 129 in Teilzeit gesucht. Bei 315 Stellen ist eine Beschäftigung in Vollzeit oder Teilzeit möglich.
Von den Personaldienstleistern sind 39 Prozent der offenen Stellen gemeldet. In den Branchen Lagerwirtschaft, Post- und Zustelldienste, Schweißtechnik, Metallbearbeitung, Bediener Hebeeinrichtungen, Metallbau, Maschinenbau, Büro- und Sekretariat, Verkauf und Gastronomie werden Arbeitskräfte gesucht. (AZ)