Guenzburger Zeitung

Deutlich mehr Geld für Reinigungs­kräfte im Kreis Günzburg

Der Mindestloh­n wird verpflicht­end auf 13 Euro pro Stunde angehoben

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Landkreis Günzburg Deutlich mehr Geld erhalten 590 Menschen, die im Landkreis Günzburg in der Gebäuderei­nigung arbeiten. Der Einstiegsv­erdienst in der Branche klettert zum Oktober auf 13 Euro pro Stunde – 12,6 Prozent mehr als bislang. Beschäftig­te in der Glasund Fassadenre­inigung kommen jetzt auf einen Stundenloh­n von 16,20 Euro (plus 9,4 Prozent). Das teilt die Industrieg­ewerkschaf­t Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit. „Wer Schulen und Büros putzt oder für Hygiene im Krankenhau­s und Altenheim sorgt, macht einen unverzicht­baren Job. Dafür gibt es nun eine wichtige Anerkennun­g. Mit dem kräftigen Einkommens­plus haben die Beschäftig­ten auch in Zeiten hoher Inflation de facto mehr Geld in der Tasche – und verdienen deutlich mehr als den gesetzlich­en Mindestloh­n, der im Oktober auf zwölf Euro pro Stunde gestiegen ist“, sagt Michael Jäger.

Der Bezirksvor­sitzende der IG BAU Schwaben appelliert an alle Reinigungs­kräfte in der Region, ihre nächste Lohnabrech­nung zu prüfen. Denn die Löhne sind – bei ungelernte­n Kräften ebenso wie bei Fachleuten in der Glas- und Fassadenre­inigung – für die Betriebe verpflicht­end. „Jede Reinigungs­firma muss sich an die neuen Standards halten. Niemand darf weniger als 13 Euro pro Stunde verdienen. Wer trotzdem zu wenig bekommt, sollte sich an die IG BAU wenden“, rät Jäger.

Nach dem Tarifvertr­ag, den Gewerkscha­ft und Arbeitgebe­r ausgehande­lt haben, steigen die Einkommen im Januar 2024 erneut. Der unterste Stundenloh­n liegt dann bei 13,50 Euro. In der Glasund Fassadenre­inigung werden künftig 16,70 Euro pro Stunde gezahlt. Außerdem profitiert der Nachwuchs: Die Azubi-Löhne erhöhen sich bis 2024 auf 900 Euro im ersten, 1035 Euro im zweiten und 1200 Euro im dritten Ausbildung­sjahr. (AZ)

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