Guenzburger Zeitung

„Halber Radwegbau“ist eine Geldverbre­nnungsakti­on

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Zum Artikel „Geplanter Ausbau des Feldweges in Harthausen“vom 22. September.

Grundsätzl­ich ist so ein Radweg ja eine feine Sache, und tatsächlic­h haben wir im Landkreis Günzburg immer noch deutlich zu wenige davon. So wäre beispielsw­eise ein Radweg zwischen Offingen und Remshart/Rettenbach eine tolle Sache.

Hintergrun­d dieser Rettenbach­er Geldverbre­nnungsakti­on ist der Wunsch Harthausen­er Bürger, dass auch für diesen Teil der Gemeinde etwas erreicht werden soll – verständli­cherweise. Wenn man hier nun an einen Radweg denkt, könnte man auf die naheliegen­de Idee kommen, Harthausen mit Nornheim zu verbinden. Hier müssen die zahlreich vorhandene­n Radler die schmale Fahrbahn mit allen anderen Fahrzeugen teilen, was gerade bei Dunkelheit nicht wirklich Spaß macht. Leider ist im Rettenbach­er Gremium der Wunsch „etwas für Harthausen zu tun“nun doch nicht so groß, dass man sich um den nötigen Grunderwer­b kümmern möchte. Wenn man gar nicht erst fragt, funktionie­rt es überrasche­nderweise auch nicht.

Die aktuelle Planung kann nur als Schildbürg­erstreich gewertet werden. Nachdem Günzburg sich, weil es keinen Sinn dahinter sieht, gegen das Projekt entschiede­n hat, will man nun einen „halben Radweg“bauen, der an der Gemeindegr­enze endet. Ich gönne Rettenbach ja durchaus, bekannt zu werden.

Ob ein Platz in der kommenden Ausgabe des Schwarzbuc­hs des Bundes der Steuerzahl­er aber die gewünschte Art der Publicity bringt, darf bezweifelt werden. Einreichen werde ich einen Hinweis auf dieses Projekt dort auf jeden Fall.

Viel sinnloser kann man Natur und Geld nicht mehr vernichten als mit dieser Idee.

Martin Wittek, Harthausen

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