Energiesparen: Burgau zieht positive Bilanz
Der Stadtrat in Burgau verschaffte sich einen Überblick zur Entwicklung der kommunalen Strom- und Heizkosten. Genannt wurden erfolgte Sparmaßnahmen und welche, die noch kommen.
Burgau Viel besser hätte der Auftakt des Stadtrates in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause wohl kaum gelingen können. Bürgermeister Martin Brenner (CSU) ehrte im Namen des Freistaates Bayern vor dem Plenum die Verdienste zweier langjähriger Kommunalpolitiker. In Würdigung ihres vorbildlichen bürgerschaftlichen Engagements erhielten dritter Bürgermeister Herbert Blaschke (FDP/ Freie Bürger Burgau) sowie der ehemalige Burgauer Stadtrat Dieter Kircher (SPD) aus den Händen des Bürgermeisters die Kommunale Dankurkunde des Freistaates Bayern.
Bereits Ende letzten Jahres wurden bei einem feierlichen Zeremoniell Kommunalpolitiker des Landkreises Günzburg mit Aushändigung der Kommunalen Dankurkunde von Landrat Hans Reichhart geehrt. Kircher und Blaschke konnten diese nicht entgegennehmen, weil sie an diesem Tag verhindert waren. Die Würdigung wurde nun in der Stadtratssitzung nachgeholt. Für die damit verbundenen Verdienste bekamen sie nun im Namen von Innenminister Joachim Hermann eine Urkunde, in der ihnen Anerkennung ausgesprochen wurde. Ihre Gratulation verband Brenner unter dem Beifall des Gremiums mit seinem Dank an die Geehrten. Blaschke ist seit Mai 2014 dritter Bürgermeister der Stadt Burgau und seit Mai 2014 Stadtrat.
Kircher, der im April 2022 mit der silbernen Bürgermedaille ausgezeichnet wurde, gehörte dem Stadtrat von Mai 2002 bis Ende April 2020 an.
Neben einer Litanei an baurechtlichen Genehmigungsverfahren und deren redaktioneller Ergänzung, die sich aus den Stellungnahmen öffentlicher Beteiligungen ergaben, befasste sich der Stadtrat mit einem Überblick zur Entwicklung der Energiekosten der Stadt Burgau. Die aktuelle weltpolitische Situation habe zu massiven Auswirkungen im deutschen Energiemarkt geführt, erläuterte Brenner. Strom- und Heizkosten seien wegen der schwierigen Versorgungslage stark gestiegen. Daher habe man in den vergangenen Wochen und Monaten nach Möglichkeiten gesucht, weitere Energieeinsparungen vorzunehmen. Beruhigend sei, dass für die Stadt Burgau die Verbrauchspreise für Gas noch bis Ende 2024 fixiert sind und bis dahin kein neuer Gasanbieter gesucht werden müsse. Der Preis, der sich aus dem Gasliefervertrag ergibt, liege unter Berücksichtigung von Steuern und Umlagen bei 4,6 Cent pro Kilowattstunde. Im Strombereich sehe das jedoch anders aus, informierte Brenner. Die Verträge laufen noch bis Ende 2022. Zu entrichten sei ein Bruttopreis von 23 Cent pro Kilowattstunde. Für den Zeitraum Januar 2023 bis Ende 2025 nehme die Stadt Burgau derzeit an einer Bündelausschreibung des Bayerischen Gemeindetages beziehungsweise der Firma Kubus teil. Das Ergebnis liege noch nicht vor, nachdem aber die Angebotsabgabe bis Ende August möglich war, so Brenner, müsse man mit den deutlich gestiegenen Preisen rechnen.
Auf der Suche nach Energiesparpotenzial habe man die Heizungen öffentlicher Gebäude genauer unter die Lupe genommen, berichtete Brenner. Man habe auf eine bedarfsgerechtere Beheizung umgestellt, Vorlauf-Temperaturen gedrosselt und Zeit-Schaltuhren aktiviert. Zudem habe man die Temperaturen in öffentlichen Gebäuden bis zu zwei Grad Celsius gesenkt. Dadurch habe man etwa zehn Prozent mehr Einsparungen an Heizkosten, ohne dabei einen wesentlichen Komfortverlust in Kauf nehmen zu müssen.
Ein glücklicher Umstand sei, so Brenner, dass der Stromverbrauch in der Stadt Burgau bereits in den vergangenen Jahren deutlich sank. Bei der Straßenbeleuchtung habe man inzwischen 96 Prozent auf LED-Technik umrüsten können, was allein seit 2016 die Stromkosten für diesen Bereich um rund ein Drittel reduzierte. Auch die Weihnachtsbeleuchtung sei inzwischen größten Teils mit LED-Technik versehen, zu dem werde man dafür ebenfalls Zeit-Schaltuhren vorschalten, um weitere Einsparungen zu erzielen. „In Sachen Energieeinsparung haben wir uns sehr intensiv Gedanken gemacht“, betonte Brenner. Im Raum stand dabei auch die Diskussion um die Schließung des Eisstadions, deutlich niedrigere Heiztemperaturen in Verwaltungsgebäuden sowie das Ausbleiben der städtischen Weihnachtsbeleuchtung. „Wir haben davon ganz bewusst Abstand genommen, weil wir der Ansicht sind, schon viele Maßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt zu haben“, und unter dem Strich stehe die Stadt Burgau ganz gut da, meinte Brenner. Dennoch werde die Stadt Burgau hinsichtlich seiner Heiz- und Stromkosten auch langfristigere Maßnahmen angehen. Brenner nannte dabei den weiteren Ausbau von Photovoltaikanlagen an öffentlichen Gebäuden und – wo nötig – deren energetische Sanierung.