Es läuft gut mit dem Reisensburger Feuerwehrnachwuchs
Bei der Kindergruppe wächst der Anteil der Mädchen. Die Jugendgruppe ist so groß, dass sie geteilt werden musste.
Günzburg Corona macht es erforderlich: Bei der Mitglieder- und Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Reisensburg berichtete Kommandant Alexander Werdich aus den Jahren 2019, 2020 und 2021. Trotz der Pandemie wurden in den vergangenen drei Jahren acht neue Mitglieder aufgenommen, so das jetzt 38 Feuerwehrleute, darunter drei Frauen, aktiv sind.
2021 fanden 28 Übungen statt, für die die Helfer – neben 500 Einsatzstunden – 700 Stunden ihrer Freizeit opferten. Dazu kamen Lehrgänge auf Kreisebene wie Atemschutzgeräteträger, Maschinist und an der Landesfeuerwehrschule der Gruppenführer und der Leiter einer Feuerwehr, welcher von den Kommandanten belegt wurde. Insgesamt sieben Kameraden und Kameradinnen haben mit der feuerwehrtechnischen Grundausbildung begonnen oder diese erfolgreich abgeschlossen.
2019 waren 14 Einsätze und im Jahr darauf 18 Einsätze zu absolvieren. 35 Mal wurde die Feuerwehr Reisensburg im vergangenen Jahr gerufen, das sind 500 ehrenamtliche Arbeitsstunden. Beim Unwetter in der Nacht von 23. auf 24. Juni 2021 musste die Wehr im ganzen Stadtgebiet nach einem
Starkregen Wasserschäden beseitigen. Werdich betonte hier die sehr gute Zusammenarbeit mit allen Wehren des Stadtgebiets.
Bei der turnusmäßigen Inspektion wurde die Feuerwehr mit der Note Sehr gut ausgezeichnet. Im September legten neun Feuerwehrdienstleistende das Leistungsabzeichen „Die Gruppe im Löscheinsatz“in den Stufen 2, 3, 4 und 6 erfolgreich ab.
Stark ist auch die Nachwuchsarbeit. Vier Feuerwehrleute kümmern sich um mehr als 50 Kinder und Jugendliche in zwei Gruppen. Größte Neubeschaffung war die Schaummittelzumischanlage in das vorhandene Löschgruppenfahrzeug. Ebenso beschaffte die Stadt Günzburg einen akkubetriebenen Drucklüfter, um verrauchte Gebäude und Räume besser entrauchen zu können. Aus Vereinsmitteln wurde ein Navigationsgerät beschafft, welches an das Digitalfunkgerät angeschlossen ist.
Seit der Schließung der Reisensburger Sparkassenfiliale ist der Defibrillator am Feuerwehrhaus für jeden zugänglich. Kommandant Werdich warb in diesem Zusammenhang für die neue Ersthelfer Gruppe mit Zusatzausbildung im Bereich Erste Hilfe. Beim Gerätehaus wurde auch ein barrierefreier Zugang zu den Sozialräumen geschaffen. Aktuell ist die Feuerwehr auf drei Gebäude verteilt. Das Gerätehaus soll auf Standort, Größe und Bausubstanz untersucht und für die Zukunft geplant werden.
Zum Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Reisensburg wurde Franz Stelzle ernannt, er trat 1966 in die Feuerwehr ein und war unter anderem von 1988 bis 2000 Gerätewart und zuletzt Löschmeister.
Die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes wurde bei der in Abwesenheit der Mannschaft durchgeführten Inspektion 2021 Norbert Stelzle verliehen. Er ist seit 1984 in der Feuerwehr aktiv, war maßgeblich an der Gründung der Kinderfeuerwehr beteiligt und ist seit 2006 der stellvertretende Vereinsvorsitzende. Neben ihm wurden auch seine Betreuerkollegen Jürgen Anwand und Markus Mayerhofer der Kinderfeuerwehr beim Jugendleiter Empfang des Landkreises mit dem Ehrenpreis für zehn Jahre Jugendarbeit ausgezeichnet.
Zum Oberfeuerwehrmann bzw. -frau wurden Nina Stelzle, Josefine Merklein, Tim Deininger, Tim Eisele, Timo Stelzle, Daniel Imminger und Christina Klein ernannt. Hauptfeuerwehrmann wurden Daniel Engenhart, Martin Gruber, Sebastian Kuhn und Benedikt Segerer. Löschmeister sind jetzt Stefan Schroweg und Nico Zacher. Für 40 Jahre aktiven Dienst wurde Bernhard Wahl von Kreisbrandmeister Ralf Maier mit einer Urkunde des Innenministeriums ausgezeichnet. Auch die Stadt ehrte Bernhard Wahl.
Mit ihrer ideenreichen Aktion zum zehnjährigen Bestehen 2019 hat die Reisensburger Kinderfeuerwehr beim Wettbewerb der Landkreis-Jugendfeuerwehren den 1. Platz gewonnen. Trotz Corona ist die Kinderfeuerwehr von 25 auf 30 Mitglieder gewachsen, der Anteil der Mädchen steigt. Als neue Betreuerin wurde Josefine Merklein gewonnen. 2021 konnten acht, im Jahr 2022 fünf Kinder an die Jugendfeuerwehr übergeben werden. Jugendwart Nico Zacher berichtete von 25 Jugendlichen, davon sechs Mädchen, die sich auf den aktiven Dienst vorbereiten.
Die Reisensburger Jugendgruppe ist eine der größten im Landkreis, sie musste für effektives Üben in zwei Gruppen geteilt werden. Dabei stehen der stellvertretende Jugendwart Daniel Engenhard und die Betreuer Nina und Timo Stelzle so wie Tim Deininger an Zachers Seite. Im Zeitraum vom 2019 bis 2021 konnten drei Jugendliche in den aktiven Dienst gestellt werden. (AZ)