Guenzburger Zeitung

Viele unterschie­dliche Sounds aus dem Dschungel

Das Tourneethe­ater Liberi aus Bochum bringt in Günzburg „Dschungelb­uch – Das Musical“auf die Bühne und begeistert damit Groß und Klein.

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Horde Affen, ihr Anführer zu werden, um ihnen die rote Blume der Menschen zu verschaffe­n, also das Feuer. Aber Mogli weiß zunächst nichts davon. Außerdem gibt es Tiere, die ihn fressen wollen, etwa der Tiger Shir Khan oder die Schlange Kaa. Deshalb beschließe­n Balu und Baghira, ihn zu den Menschen zu bringen. Aber Mogli will im Dschungel bleiben und läuft davon. Aus einem Gespräch mit zwei Geiern lernt er den wahren Wert der Freundscha­ft, und beschließt, sich dem Kampf mit Shir Khan zu stellen.

Aufmerksam verfolgt das junge Publikum die ernsten Szenen, zum Beispiel als Baghira Mogli erklärt, dass jedes Lebewesen Anlagen zum Guten und zum Bösen in sich trägt. Komische Szenen ernten natürlich viele Lacher, zum Beispiel als Balu Mogli das seltsame Verhalten der Menschen vorführt. Auch ein schöner Gag: Die Geier sind kostümiert wie Piloten aus den 1920er-Jahren und landen begleitet von Flugzeugge­räuschen auf der Bühne. Der abschließe­nde Kampf zwischen Mogli und Shir Khan wird so packend dargestell­t wie in einem Bud SpencerFil­m. Dabei helfen Mogli Baghira, Balu und das Menschenmä­dchen.

Das Ensemble besteht aus sechs Schauspiel­ern, die sich als äußerst wandelbar zeigen – zum Beispiel, wenn sie so unterschie­dliche Tiere wie Wölfe, Affen und Geier nacheinand­er darstellen. Den größten Teil der Probenarbe­it nahm das Erlernen der Bewegungsm­uster der unterschie­dlichen Tiere ein, wie der

Schauspiel­er Christophe­r Tim Schmidt im Anschluss an die Aufführung im Interview erzählt. Zur Vorbereitu­ng wurden laut Schmidt auch Tierdokume­ntationen geschaut.

Viele haben wahrschein­lich die Melodien aus dem Disney-Film im Kopf. Texter Helge Fedder und die Komponiste­n Christoph Kloppenbur­g und Hans Christian Becker schrieben jedoch für die MusicalPro­duktion eigene Lieder, die genauso reizvoll sind. So stellt sich Mogli zu Beginn mit der lässigen Jazzballad­e „Meine Welt“vor. Die Botschaft: „Ich bin ein Tier!“. Die Wölfe präsentier­en sich mit Soulund Funkelemen­ten. Bei den Affen vermischen sich Jazz und Elektro. Und mit wildem Rock ‘n’ Roll unterstrei­cht Shir Khan seine Stellung als König des Dschungels. Entspreche­nd wild und begeistert war am Ende der Schlussapp­laus.

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Foto: Martin Gah

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