Guenzburger Zeitung

Busfahrpla­n: Riedhauser Grundschül­er sind viel zu früh da

Die Kinder aus dem Günzburger Ortsteil sind jetzt noch früher unterwegs. Das möchte eine Mutter mit einer Petition ändern. Ein Runder Tisch könnte Wogen glätten.

- Von Celine Theiss

„Ohne Informatio­n wurde die Abfahrtsze­it um zehn Minuten vorverlegt“, erzählt Bianca Daam, eine Mutter aus Riedhausen. Ihr Kind besucht die Grundschul­e „Auf der Bleiche“in Günzburg und hat seit Schulbegin­n im Herbst vergangene­n Jahres einen zeitlich verlängert­en Schulweg. Damit sind die Schülerinn­en und Schüler nicht alleine, denn zum Fahrplanwe­chsel im Dezember änderten sich im Landkreis einige Abfahrtsze­iten – zum Nachteil der Kinder. In Riedhausen betrifft es die Linie 855. Der Schulbus fahre inzwischen um 6.47 statt 7 Uhr aus dem Günzburger Ortsteil los und komme auch dementspre­chend früher in der Stadt an. Das Problem: Der Unterricht beginnt erst um 7.55 Uhr und die Kinder kommen bereits um 7.24 Uhr in Günzburg an der Haltestell­e „Gries“an. Vom Einstieg in den Bus in Riedhausen bis zum Unterricht­sbeginn vergeht somit mehr als eine Stunde Zeit.

In Daams Augen ist diese Zeitspanne

eine Zumutung für Grundschul­kinder. Die Schülerinn­en und Schüler müssten außerdem bis 7.40 Uhr vor der Schule warten bis diese ihre Türen öffnet. Bis dahin gebe es eine Person, die die Kinder beaufsicht­igt. Laut der Mutter bekommen auch einige Kinder keinen Sitzplatz. „Der Bus ist so voll,

dass die Kinder aus Mittelried stehen müssen“, erzählt die Frau aus Riedhausen. Sie würde sich wünschen, dass alle Kinder im Bus sitzen können und eine angemessen­e Fahrtzeit haben. Um das zu ermögliche­n, möchten sie und andere Eltern aus Riedhausen eine Petition starten.

„Dass die Buslinie 855 Günzburg-Riedhausen um zehn Minuten ohne Wissen der Eltern vorverlegt wurde, ist aus unserer Sicht sehr bedauerlic­h, aber leider kein Einzelfall“, antwortet die Stadt Günzburg auf Anfrage. Viele Buslinien seien 45 bis 60 Minuten unterwegs, um Schülerinn­en und Schüler

von Orten wie etwa Offingen, Leipheim oder Gundremmin­gen in das Stadtgebie­t zu befördern. Im Landkreis Günzburg werde der öffentlich­e Personenna­hverkehr fast ausschließ­lich eigenwirts­chaftlich betrieben. Konkret bedeutet das, dass Planung, Betrieb und Finanzieru­ng bei den Verkehrsun­ternehmen liegt.

Sowohl für die Stadt Günzburg als auch den Landkreis ist die reibungslo­se Schülerbef­örderung ein wichtiges Anliegen. Zwei Runde Tische, wovon einer diesen Mittwoch stattfinde­t, sollen Lösungsweg­e aufzeigen. Laut der Pressespre­cherin des Landratsam­tes Günzburg werden im Rahmen des ersten Runden Tisches die Anliegen der Schulen im nördlichen Landkreis besprochen, in der zweiten Runde, die des südlichen. Auch die Beförderun­g der Kinder aus Riedhausen werde in diesem Rahmen ein Thema sein. Das Diskussion­sformat findet zwar jährlich gegen Ende eines jeden Schuljahre­s statt. Da sich im Dezember jedoch Probleme bei der Schülerbef­örderung aufgetan haben, wurde der Runde Tisch nun vorgezogen.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r (Archivbild) Die Grundschül­er, die in Riedhausen zusteigen, müssen seit September zehn Minuten früher aus dem Haus. Am Schulbegin­n hat sich nichts geändert.

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