Mitschunkeln mit den Fernsehstars der Brettl-Spitzen
Künstler aus der Sendung „Brettl-Spitzen“des Bayerischen Rundfunks begeistern das Publikum im Günzburger Forum. Es wird kräftig mitgesungen und geklatscht.
Beste Stimmung vom Anfang bis zum Ende herrschte im Günzburger Forum, als wieder einmal Künstler aus der erfolgreichen BR-Fernsehsendung „Brettl-Spitzen“zu Gast waren. Schon der Einmarsch der Akteure wurde von großem Jubel und rhythmischem Mitklatschen begleitet. Am Ende stand minutenlanger Applaus im Stehen. Bei den Zugaben „Mein Herz, das ist ein Bienenhaus“und „Naa naa koa Wasser net“wurde kräftig mitgesungen, bei letzterem Stück sogar mitgeschunkelt.
Die Couplet AG nahm ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum zum Anlass, einige Klassiker zum Besten zu geben. Zum Beispiel das Lied, in dem Sängerin Bianca Bachmann gesteht, dass sie sich von Bierbäuchen erotisch angezogen fühlt. Dabei flirtete sie einige gut gebaute Herren in der ersten
Reihe an. Zu den Liedern über die Probleme unserer Zeit gehörte ein Marsch. Darin hieß es: „Unser Nachbarsbua heißt Uhu-Pattex Schmidt, der durfte schon als Sperma zum Klima-Kleben mit.“
An einen Tango erinnerte Marion Schieders Lied, in dem ihr Geliebter sie mit einer besonderen Macke in den Wahnsinn treibt: „Ludwig, lass das Wackeln mit den Ohren!“Swingend wurde es im Duett mit Jürgen Kirner. Die beiden Oberpfälzer schauten ins benachbarte Böhmen mit dem Schlager „O Mister Svoboda!“. Tobi Boeck stammt aus Mittelfranken, ist aber auch in anderen Dialekten versiert. Dies zeigte sich in einem Lied, in dem rheinländische und Berliner Spezialitäten vorgestellt werden, die aber alle der fränkischen Stadtwurst nicht das Wasser reichen können. Außerdem beherrscht Boeck meisterhaft das Wiener Lied, vom Dialekt-Klassiker „Heit kommen d’ Engerln auf
Urlaub nach Wean“bis Peter Alexanders Schlager „Die süßesten Früchte“. Bei Letzterem machte er das Schnattern der Enten nach.
Aus Oberbayern kommt das Duo „Die Gschubsten“. Sie präsentierten teils Lieder in der Machart bayerischer Volkslieder, zum Beispiel den Walzer über den „zuzlerten Jimmy“, also einen Bauern mit feuchter Aussprache. Außerdem präsentierten sie englische Rock’n’Roll-Songs und Austropop-Klassiker mit neuen Texten. Rainhard Fendrichs „Oben ohne“wurde in der neuen Version „Pudelnackert“radikal zu Ende gedacht. Von einem Urlaub auf der
Alm handelte eine bayerische Version von Chris Andrews’ „Pretty Belinda“.
Und noch etwas Typisches für das Programm der Brettl-Spitzen wurde in Günzburg geboten, nämlich humoristische Vorträge. Marion Schieder erzählte davon, dass ihr Mann sich in der Corona-Zeit einen Hund angeschafft hat, den er mittlerweile mehr wahrnimmt als sie. Wenn dieser eine Zecke im Fell hat, beugt sich der Mann zu ihm hinunter und spricht mit klarer, sonorer Stimme zu ihm. „Ich überlege schon, ob ich mir eine Zecke an den Busen hängen soll, damit er mich auch so wahrnimmt“, so Schieder.
Im Duo traten Bianca Bachmann und Jürgen Kirner von der Couplet AG als Bauernehepaar auf. Sie unterhielten sich darüber, warum ein adoptiertes Kind aus Afrika die bessere Geldanlage ist als ein selbst gemachtes. Anschließend legten sie in einem Lied, das sich zwischen Ballade und Walzer bewegt, dar, warum nebeneinander schlafen schöner ist als miteinander schlafen. Dazu kam noch ein toller musikalischer Effekt: Jürgen Kirner trug Gummistiefel an den Händen, Bianca Bachmann machte darauf mit ihren Händen den Zimmermannsklatsch.