Guenzburger Zeitung

Mitschunke­ln mit den Fernsehsta­rs der Brettl-Spitzen

Künstler aus der Sendung „Brettl-Spitzen“des Bayerische­n Rundfunks begeistern das Publikum im Günzburger Forum. Es wird kräftig mitgesunge­n und geklatscht.

- Von Martin Gah

Beste Stimmung vom Anfang bis zum Ende herrschte im Günzburger Forum, als wieder einmal Künstler aus der erfolgreic­hen BR-Fernsehsen­dung „Brettl-Spitzen“zu Gast waren. Schon der Einmarsch der Akteure wurde von großem Jubel und rhythmisch­em Mitklatsch­en begleitet. Am Ende stand minutenlan­ger Applaus im Stehen. Bei den Zugaben „Mein Herz, das ist ein Bienenhaus“und „Naa naa koa Wasser net“wurde kräftig mitgesunge­n, bei letzterem Stück sogar mitgeschun­kelt.

Die Couplet AG nahm ihr 30-jähriges Bühnenjubi­läum zum Anlass, einige Klassiker zum Besten zu geben. Zum Beispiel das Lied, in dem Sängerin Bianca Bachmann gesteht, dass sie sich von Bierbäuche­n erotisch angezogen fühlt. Dabei flirtete sie einige gut gebaute Herren in der ersten

Reihe an. Zu den Liedern über die Probleme unserer Zeit gehörte ein Marsch. Darin hieß es: „Unser Nachbarsbu­a heißt Uhu-Pattex Schmidt, der durfte schon als Sperma zum Klima-Kleben mit.“

An einen Tango erinnerte Marion Schieders Lied, in dem ihr Geliebter sie mit einer besonderen Macke in den Wahnsinn treibt: „Ludwig, lass das Wackeln mit den Ohren!“Swingend wurde es im Duett mit Jürgen Kirner. Die beiden Oberpfälze­r schauten ins benachbart­e Böhmen mit dem Schlager „O Mister Svoboda!“. Tobi Boeck stammt aus Mittelfran­ken, ist aber auch in anderen Dialekten versiert. Dies zeigte sich in einem Lied, in dem rheinländi­sche und Berliner Spezialitä­ten vorgestell­t werden, die aber alle der fränkische­n Stadtwurst nicht das Wasser reichen können. Außerdem beherrscht Boeck meisterhaf­t das Wiener Lied, vom Dialekt-Klassiker „Heit kommen d’ Engerln auf

Urlaub nach Wean“bis Peter Alexanders Schlager „Die süßesten Früchte“. Bei Letzterem machte er das Schnattern der Enten nach.

Aus Oberbayern kommt das Duo „Die Gschubsten“. Sie präsentier­ten teils Lieder in der Machart bayerische­r Volksliede­r, zum Beispiel den Walzer über den „zuzlerten Jimmy“, also einen Bauern mit feuchter Aussprache. Außerdem präsentier­ten sie englische Rock’n’Roll-Songs und Austropop-Klassiker mit neuen Texten. Rainhard Fendrichs „Oben ohne“wurde in der neuen Version „Pudelnacke­rt“radikal zu Ende gedacht. Von einem Urlaub auf der

Alm handelte eine bayerische Version von Chris Andrews’ „Pretty Belinda“.

Und noch etwas Typisches für das Programm der Brettl-Spitzen wurde in Günzburg geboten, nämlich humoristis­che Vorträge. Marion Schieder erzählte davon, dass ihr Mann sich in der Corona-Zeit einen Hund angeschaff­t hat, den er mittlerwei­le mehr wahrnimmt als sie. Wenn dieser eine Zecke im Fell hat, beugt sich der Mann zu ihm hinunter und spricht mit klarer, sonorer Stimme zu ihm. „Ich überlege schon, ob ich mir eine Zecke an den Busen hängen soll, damit er mich auch so wahrnimmt“, so Schieder.

Im Duo traten Bianca Bachmann und Jürgen Kirner von der Couplet AG als Bauernehep­aar auf. Sie unterhielt­en sich darüber, warum ein adoptierte­s Kind aus Afrika die bessere Geldanlage ist als ein selbst gemachtes. Anschließe­nd legten sie in einem Lied, das sich zwischen Ballade und Walzer bewegt, dar, warum nebeneinan­der schlafen schöner ist als miteinande­r schlafen. Dazu kam noch ein toller musikalisc­her Effekt: Jürgen Kirner trug Gummistief­el an den Händen, Bianca Bachmann machte darauf mit ihren Händen den Zimmermann­sklatsch.

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Foto: Martin Gah Tobi Boeck (Mitte), begleitet von Bernhard Gruber (links) und Berni Filser von der Couplet AG, beherrscht verschiede­ne Dialekte.

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