Ein Hörnchen sorgt für Stimmung
Bei der Handball-EM steht Michael Stiebler mal auf dem Spielfeld, mal am Spielfeldrand. Zu sehen ist er trotzdem nicht richtig. Denn er steckt im Kostüm des Maskottchens Hanniball.
Geht ein Cowboy zum Friseur. Kommt er wieder raus: Pony weg.
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Kurz vor dem Spiel heizt er dem Publikum ein. In der Halbzeit wirft er mit den Fans aufs Tor. Michael Stiebler ist das Maskottchen des Deutschen Handballbundes. Im Interview erzählt er von seiner Arbeit.
Wie war Ihr erster Auftritt bei der Europameisterschaft?
Michael Stiebler: Das erste Spiel in Düsseldorf war etwas speziell. Die Eröffnungszeremonie musste ich mit übernehmen. Wir hatten am Vorabend bis nach Mitternacht geprobt. Meine Aufgabe war, die EMSchale reinzutragen. Ich hatte einen Riesenbammel davor, das Ding fallen zu lassen. Die war gar nicht so leicht, sieben bis acht Kilogramm wiegt das Ding. Und das dann minutenlang beim Tanzen hochzuhalten. Das konnte ich jetzt nicht so oft üben. Es ging eher darum, den Takt von der Musik abzupassen und das alles passend hinzukriegen.
Was gehört sonst zu Ihren Aufgaben?
Stiebler: Dazu gehört zum Beispiel die Unterhaltung während der
Pausen. Da haben wir eine T-ShirtKanone oder andere Aktionen geplant. Diesmal war auch ein Siebenmeter-Werfen gegen Zuschauer dabei. Wir gehen in einer Besprechung vorher durch, was in welcher Pause passiert. Man muss aber auch auf die Situation reagieren. Wenn das Spiel komplett gegen Deutschland läuft, können wir keine Stimmung machen, da switchen wir teilweise noch um. Ein paar Sachen kann man immer machen. Aber die La-Ola-Welle zum Beispiel, die kann man meistens nur zum Ende machen, wenn es gut läuft.
Wie behalten Sie den Überblick im Kostüm?
Es soll so wirken, als ob ich durch die Augen gucke. Auf Fotos muss Hanniball dementsprechend auch mit den Augen in die Kamera strahlen. Tatsächlich geht mein Guckloch aber durch den
Mund. Damit bin ich bestens gewappnet. Dadurch kann ich die Treppen und alles ganz gut sehen.
Ist Ihnen schon mal ein Patzer passiert?
Ja, heute war das beste Beispiel. Da bin ich gegen einen Beistelltisch gelaufen. Ich habe mich in der Ferne auf die Zuschauer konzentriert. Und dann hat es unter mir „rumms“gemacht – und dann hatte ich leichte Schmerzen. Die müssen dann aber schnell vorbeigehen, die Zuschauer sollen das nicht bemerken.
Wie anstrengend ist so ein Einsatz?
Stiebler: Es ist warm.
Interview: Zoi Tasovali, dpa