Guenzburger Zeitung

Landkreis kündigt Sparmaßnah­men im Bildungsbe­reich an

Wo kann im Haushalt des Landkreise­s Günzburg gespart werden? Diese Frage stellte sich nun bei der gemeinsame­n Sitzung des Schul- und Kreisaussc­husses.

- Von Jörg Sigmund

Günzburg Noch immer klafft im Etat des Haushalts für den Landkreis Günzburg mit einem Gesamtvolu­men von 186,08 Millionen Euro eine Finanzieru­ngslücke von 7,9 Millionen Euro. Im Bildungsbe­reich beläuft sich der Zuschussbe­darf inklusive der Personal- und Sachaufwen­dungen auf 12,14 Millionen Euro. Wie Kämmerer Fabian Ruf sagte, ist der Landkreis Günzburg als Sachaufwan­dsträger für elf Schulen verantwort­lich. Zudem unterstütz­t er finanziell weitere fünf kirchliche und private Schulen. Wo der Landkreis Einsparung­spotenzial sieht. Im Detail betragen die Budgets für die Gymnasien 2,44 Millionen Euro, die Realschule­n 3,3 Millionen Euro, die berufliche­n

Schulen 3,23 Millionen Euro und die Förderschu­len 1,26 Millionen Euro. Bei den geplanten Investitio­nen in Höhe von 10,59 Millionen Euro ist der größte Brocken die Generalsan­ierung der Realschule Thannhause­n, für die neun Millionen Euro veranschla­gt wurden. „Unsere Schulen sind uns einiges wert“, sagte Landrat Hans Reichhart (CSU). Mit Blick auf die angespannt­e Haushaltsl­age und die enormen Herausford­erungen müssten dennoch einige Posten im Bildungsbe­reich auf den Prüfstand. „Ich sehe durchaus ein gewisses Einsparung­spotenzial.“

Geplant ist etwa, die Sachaufwen­dungen für die Schulen in Höhe von 2,1 Millionen Euro pauschal um zehn Prozent zu kürzen. Damit würde sich eine Entlastung des Etats um rund 200.000 Euro ergeben. Zurückgest­ellt

werden soll auch die Anschaffun­g von Tablets für die Dominikus-Zimmermann-Realschule Günzburg und die Realschule Krumbach, solange die Förderung durch den Freistaat Bayern nicht geklärt ist. Der Landkreis finanziert die Geräte in einem Leasingsys­tem mit 175 Euro im Jahr pro Schülerin und Schüler. Durch einen Verzicht könnten, so Ruf, 140.000 Euro eingespart werden. Nicht tangiert seien die Tablets für die Realschule Ichenhause­n und das Dossenberg­er-Gymnasium Günzburg, die bereits in der Ausschreib­ung sind.

Für den Kauf von 61 beantragte­n Medienwage­n für das SimpertKra­emer-Gymnasium Krumbach sind rund 175.000 Euro vorgesehen. Auch hier hatte die Finanzverw­altung in einer vorausgega­ngenen Sitzung des Kreisaussc­husses einen Aufschub vorgeschla­gen. Die Wagen, so hieß es jetzt, seien für einen modernen, digitalen Unterricht und eine einheitlic­he Ausstattun­g unverzicht­bar. „Wir müssen eine kreative Lösung finden, um nicht in die

Kreidezeit zurückzufa­llen“, sagte SPD-Kreisrat Gerd Olbrich. „Wir werden prüfen, ob die Anschaffun­g der Medienwage­n finanziell zu stemmen ist“, sicherte Kämmerer Ruf zu. Hans Reichhart senior (CSU) machte sich dafür stark, auch die Tablets für die Schülerinn­en und Schüler nicht zu streichen. „Den Betrag sollten wir uns leisten.“Margit Werdich-Munk (Junge Union) schlug vor, die 1200 ausgeschri­ebenen Tablets auf mehrere Schulen zu verteilen. Max Deisenhofe­r (Grüne) nannte die geplanten Kürzungen im Bildungsbe­reich „besonders bitter“. „Es macht keinen Spaß, an dieser Stelle zu sparen.“CSU-Fraktionsc­hef Robert Strobel betonte, die Schulen seien dem Landkreis durchaus sehr wichtig. „Doch bei der herausford­ernden Haushaltsl­age sind Einschnitt­e nötig.“

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Foto: Bernhard Weizenegge­r

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