Landkreis kündigt Sparmaßnahmen im Bildungsbereich an
Wo kann im Haushalt des Landkreises Günzburg gespart werden? Diese Frage stellte sich nun bei der gemeinsamen Sitzung des Schul- und Kreisausschusses.
Günzburg Noch immer klafft im Etat des Haushalts für den Landkreis Günzburg mit einem Gesamtvolumen von 186,08 Millionen Euro eine Finanzierungslücke von 7,9 Millionen Euro. Im Bildungsbereich beläuft sich der Zuschussbedarf inklusive der Personal- und Sachaufwendungen auf 12,14 Millionen Euro. Wie Kämmerer Fabian Ruf sagte, ist der Landkreis Günzburg als Sachaufwandsträger für elf Schulen verantwortlich. Zudem unterstützt er finanziell weitere fünf kirchliche und private Schulen. Wo der Landkreis Einsparungspotenzial sieht. Im Detail betragen die Budgets für die Gymnasien 2,44 Millionen Euro, die Realschulen 3,3 Millionen Euro, die beruflichen
Schulen 3,23 Millionen Euro und die Förderschulen 1,26 Millionen Euro. Bei den geplanten Investitionen in Höhe von 10,59 Millionen Euro ist der größte Brocken die Generalsanierung der Realschule Thannhausen, für die neun Millionen Euro veranschlagt wurden. „Unsere Schulen sind uns einiges wert“, sagte Landrat Hans Reichhart (CSU). Mit Blick auf die angespannte Haushaltslage und die enormen Herausforderungen müssten dennoch einige Posten im Bildungsbereich auf den Prüfstand. „Ich sehe durchaus ein gewisses Einsparungspotenzial.“
Geplant ist etwa, die Sachaufwendungen für die Schulen in Höhe von 2,1 Millionen Euro pauschal um zehn Prozent zu kürzen. Damit würde sich eine Entlastung des Etats um rund 200.000 Euro ergeben. Zurückgestellt
werden soll auch die Anschaffung von Tablets für die Dominikus-Zimmermann-Realschule Günzburg und die Realschule Krumbach, solange die Förderung durch den Freistaat Bayern nicht geklärt ist. Der Landkreis finanziert die Geräte in einem Leasingsystem mit 175 Euro im Jahr pro Schülerin und Schüler. Durch einen Verzicht könnten, so Ruf, 140.000 Euro eingespart werden. Nicht tangiert seien die Tablets für die Realschule Ichenhausen und das Dossenberger-Gymnasium Günzburg, die bereits in der Ausschreibung sind.
Für den Kauf von 61 beantragten Medienwagen für das SimpertKraemer-Gymnasium Krumbach sind rund 175.000 Euro vorgesehen. Auch hier hatte die Finanzverwaltung in einer vorausgegangenen Sitzung des Kreisausschusses einen Aufschub vorgeschlagen. Die Wagen, so hieß es jetzt, seien für einen modernen, digitalen Unterricht und eine einheitliche Ausstattung unverzichtbar. „Wir müssen eine kreative Lösung finden, um nicht in die
Kreidezeit zurückzufallen“, sagte SPD-Kreisrat Gerd Olbrich. „Wir werden prüfen, ob die Anschaffung der Medienwagen finanziell zu stemmen ist“, sicherte Kämmerer Ruf zu. Hans Reichhart senior (CSU) machte sich dafür stark, auch die Tablets für die Schülerinnen und Schüler nicht zu streichen. „Den Betrag sollten wir uns leisten.“Margit Werdich-Munk (Junge Union) schlug vor, die 1200 ausgeschriebenen Tablets auf mehrere Schulen zu verteilen. Max Deisenhofer (Grüne) nannte die geplanten Kürzungen im Bildungsbereich „besonders bitter“. „Es macht keinen Spaß, an dieser Stelle zu sparen.“CSU-Fraktionschef Robert Strobel betonte, die Schulen seien dem Landkreis durchaus sehr wichtig. „Doch bei der herausfordernden Haushaltslage sind Einschnitte nötig.“