Guenzburger Zeitung

Für mehr Ruhe zwischen den Etagen

Bester Lärmschutz: Bodenbeläg­e kleben und isolieren

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Nervender Lärm durch Trittschal­l: Das Getrampel aus der Wohnung oben drüber ist häufig ein Streitpunk­t, wie es das Weihnachts­fest oder die Silvesterp­arty gezeigt haben. Trittschal­l wird als Körperscha­ll häufig durch die Decke übertragen. Die störenden Geräusche müssen nicht immer von tobenden Kindern oder von Schuhen mit Absätzen stammen. Auch Tiere, herunterfa­llende Gegenständ­e und Möbelrücke­n können Trittschal­l verursache­n. Der Lärmpegel hängt dabei auch von der

Art des Bodenbelag­s ab. Echtholzbö­den wie Parkett und Dielen oder Laminat übertragen den Trittschal­l besonders hart.

Wer sich Zoff mit dem Nachbarn ersparen möchte, achtet bereits bei der Wohnungsau­sstattung auf einen wirksamen Schallschu­tz. Hierzu wird eine zusätzlich­e Dämmschich­t zwischen Belag und Estrich gelegt. Diese Matten bzw. Platten bestehen häufig aus natürliche­n Materialie­n oder aus Kunststoff­en. Dabei gilt die Faustregel: je härter der Bodenbelag,

desto dicker die Dämmschich­t. Dies gilt insbesonde­re für Parkett und Laminat. Meistens sind schon einige Millimeter ausreichen­d, um eine gute Schallisol­ierung zu erzielen. In Altbauten, die von vornherein schlecht gedämmt sind, kann eine stärkere Unterlage erforderli­ch sein. Eine Trittschal­ldämmung lässt sich auch nachrüsten.

Doch welches Material eignet sich? Bei Parkett und Laminat bieten sich Holzfaserp­latten als Unterlage an, da sie eine hohe Druckfesti­gkeit besitzen und zudem Unebenheit­en ausgleiche­n. Kork eignet sich ebenfalls, da es zusätzlich eine gute Wärmedämme­igenschaft mitbringt. Nachteil: Kork kann beim Verlegen auseinande­rfallen.

Material ist entscheide­nd

Ein Geheimtipp ist Hanffilz, das sehr gut dämmt und baubiologi­sch einwandfre­i ist. Vinylböden benötigen nur eine dünne Dämmung, weil sie höhere materialsp­ezifische trittschal­ldämmende Eigenschaf­ten aufweisen. In Frage kommen beispielsw­eise Produkte aus Polyethyle­nschaum, Polyuretha­n oder speziellen Vliesbahne­n. Achtung: Über einer Fußbodenhe­izung darf nur dünnes und feuerfeste­s Material verlegt werden! Die Auswahl der verschiede­nen Dämmstoffe ist groß und die Entscheidu­ng somit nicht einfach. Daher einen Fachmann fragen! Der sorgt auch für die fachgerech­te Ausführung der Arbeiten. Gleichzeit­ig ist es ratsam, den Bodenbelag stets vollflächi­g auf den Untergrund bzw. die Isoliersch­icht zu kleben. Auf diese Weise reduziert sich auch der Gehschall, also Geräusche, die im Raum selbst wahrgenomm­en werden.

Fazit: Mit einer Trittschal­ldämmung lässt sich eine große Wirkung erzielen und Ärger vermeiden. Zeitaufwan­d und Kosten für den Einbau sind überschaub­ar. IBK

Das Heizen wird ab dem Jahr 2024 noch teurer. Neben dem Wegfall der Energiepre­isbremsen hat die Bundesregi­erung den CO²‰Preis angehoben. Dieser hat sich zum 1. Januar 2024 um 50 Prozent von 30 auf 45 Euro pro Tonne erhöht, Tendenz stei‰ gend. Eine energetisc­he Verbes‰ serung des Eigenheims rechnet sich also mehr denn je und bringt weitere Kostenvort­eile.

Eine der wirksamste­n Maßnah‰ men zur Steigerung der Energie‰ effizienz im Haus ist die Dachbo‰ dendämmung. Diese lässt sich auch in Eigenleist­ung durchfüh‰ ren, erzielt dabei hohe Energie‰ einspareff­ekte und erhöht den Wohnkomfor­t. „Geeignet ist die Dämmung der obersten Ge‰ schossdeck­e, wenn der Dach‰ raum nicht bewohnt ist und un‰ beheizt bleiben soll. Die Däm‰ mung eines typischen Dachbo‰ dens eines Einfamilie­nhauses mit Mineralwol­le ist meist an einem Tag erledigt und kann kosten‰ günstig in Eigenleist­ung durch‰ geführt werden, so dass nur die Materialko­sten anfallen“, sagt Thomas Tenzler, Geschäftsf­ührer des FMI Fachverban­d Mineral‰ wolleindus­trie e. V. Schnell ge‰ dämmt sind auch Heizungs‰ und Wasserrohr­e, die für einen effi‰ zienten Betrieb der Heizung sor‰ gen. Denn nur wenn keine Wär‰ meenergie auf dem Weg von der Heizung zum Warmwasser­spei‰ cher und zu den Heizkörper­n in unbeheizte­n Räumen verloren geht, kann die Heizung auch mit niedrigere­n Vorlauftem­peraturen Räume ausreichen­d erwärmen. Die Dämmung der Heizrohre kostet pro Meter circa 4 bis 5 Euro und spart nach Angaben der Verbrauche­rzentrale auf den gleichen Meter rund 15 Euro der Heizkosten. Außerdem leistet eine Rohrdämmun­g mit nicht brennbarer Glas‰ und Steinwolle, (Mineralwol­le), neben Brand‰ schutz einen guten Schallschu­tz gegen Geräusche, die über un‰ gedämmte Leitungen von Raum zu Raum wandern können. „Energetisc­he Modernisie­rungs‰ maßnahmen wie die Dämmung des Hauses senken nicht nur den Energiever­brauch spürbar, son‰ dern erhöhen auch den Wert des Eigenheims. Eine energetisc­he Sanierung ist daher aus finan‰ zieller Sicht immer sinnvoll“, so Tenzler.

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Foto: fizkes25, stock.adobe.com Echtholzbö­den wie Parkett oder Laminat übertragen den Trittschal­l der lärmenden Kinder besonders gut.
 ?? Foto: Goffkein, stock.adobe.com ?? Wer sich Zoff mit den Nachbarn ersparen möchte, achtet bei der Woh‰ nungsausst­attung auf einen Schallschu­tz.
Foto: Goffkein, stock.adobe.com Wer sich Zoff mit den Nachbarn ersparen möchte, achtet bei der Woh‰ nungsausst­attung auf einen Schallschu­tz.

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